Moin Freunde, Ich benötige hier mal eine Lesehilfe. Die Schrift findet sich in einem zaristisch-russischen Fernglasköcher und es dürfte Schreibschrift kyrillisch sein. Es dürfte sich um einen Personennamen handeln. Die Jahresangabe liest sich "1917r - 1920r". Das Schreibschrift-"r" steht für "roдa" und meint "Jahr". Jede Information ist willkommen ! Gruß Frieder
Hallo Frieder, so wie ich das sehe, ist das nicht kyrillisch, sondern lateinische Schrift. Ich kann mich aber auch täuschen. Gruß Hans
Okay, danke Freunde ! Bin trotzdem der Meinung, das ist kyrillisch. Kyrillische Schreibschrift sieht der lateinischen sehr ähnlich. Ist hier einer von euch in einem russischen Forum und kann das mal dort einstellen und abklären? Gruß Frieder
Hallo Frieder, wo siehst Du kyrillisch? Das ist mit Sicherheit keins. Der 2. Buchstabe ist ein "r"....welcher soll das im kyrillischen sein? Lade Dir mal das Alfabet runter...... Grüße
Meiner Meinung nach ist es in lat. Schrift transkripiertes Russisch. Das "g" soll gewiss Jahr bedeuten, wird aber im Russischen anders geschrieben. Jack
Ich würde auch eher latinisiertes "Slawisch" vermuten. Das Futteral könnte eventuell früher einem k.u.k - Soldaten aus der slawischen Sprachfamilie gehört haben (poln.; böhm; slowen. etc). Lässt sich wirklich schwer entziffern und mit einem halben Jahr Russisch-Unterricht (vor 50 Jahren) bin ich wirklich kein Experte in Slawistik. Aber ich glaube Folgendes erkennen zu können: B. Brecz..cz..y Schöne Grüße Joseph
Hallo! Es wird schon ein Name sein, obwohl die deutsche 3.Inf.Div. war am 16.8.15 an dem Sturm auf Brezeziny beteiligt. Ist aber glaube ich Quatsch...
Eh! Warum nicht? Für mich war die Stadt bei "Wudsch" [Lodz] bisher unbekannt. Merkwürdig ist ja die Zeitangabe 1917 - 1920. Das spricht nicht unbedingt für einen Zusammenhang mit einem Personennamen. Eigentlich vermerkt man ja nur das Datum/Jahr des Erwerbs. Womöglich lag das Objekt (1917 - 1920) in einer Kommandantur in Brzeziny und wurde danach "archiviert" o.ä.
Das Fernglas ist ein Modell der zaristisch-russischen Armee. Hergestellt (und auf der Deckelplatte auch so datiert) 1917r in der optischen Abteilung des Obuchow Stahlwerks in St.Petersburg. Es ist das erste Fernglasmodell, welches die Russen vollständig selbst designt und konstruiert haben. Die Angabe 1917-1920 hätte für mich daher vielleicht Sinn im Zusammenhang mit dem russischen Bürgerkrieg gemacht. Viele der ehemaligen Offiziere der russisch-zaristischen Armee sind ja zu den "Weißen" übergegangen. Andere als Offiziere trugen bei den Russen im WK1 eigentlich so gut wie keine Ferngläsern. Hätte daher auf einen Personennamen getippt. Gruß
Das B. vor dem zweiten Wort spricht ja auch für einen Vornamen. Ein B steht im kyrillischen für V. Danach haben wir ein r. Einen Buchstaben, der wie ein r aussieht, gibt es im kyrillischen und wird wie g gesprochen (im weißrussischen und ukrainischen auch als h). Einer der wenigen Buchstaben, die nach einem B eigentlich nicht auftauchen sollten. Aussprachlich würde es dann ja Vg oder Vh sein. So heißt man nicht. Ich möchte daher kyrillisch ausschließen. Aber Ihr könnte ja selber mal schauen. Vielleicht habe ich mich ja auch vertan. https://de.wikipedia.org/wiki/Kyrillisches_Alphabet
Es könnte natürlich durchaus von einem zaristischen Soldaten polnischer Herkunft stammen. Polen stand ja unter zaristischer Herrschaft. In den deutschen Quellen meist "russisch Polen" bezeichnet. Polen schrieben damals sicherlich beide Schriften, vorzugsweise natürlich lateinisch (Einfluss der kath. Kirche /Religionsunterricht.). Das "normale" Schulwesen war natürlich (im Zarenreich) russisch. Aber statt Spekuliererei sollte hier ein echter polnisch/Polen-Versteher ran.
Moinchen, sollte sich der Fragesteller der riesigen Mühe unterziehen und probieren durch Bildbearbeitungssoftware die Qualität seines Bildes zu verbessern, könnten wir uns viele Mühe und Deutungsversuche sparen. @ Jens Es ist eigentlich egal ob es ein polnischer oder kirgisischer Soldat-Offizier geschrieben hat. An den russischen Unter- und Offiziersschulen wurde eine Sprache und eine Schrift gelehrt. Davon ausgehend, dass nicht jeder Muschik ein stolzer Besitzer eines Fernglases war, nehme ich an, dass der "Schreiber" eine Militärschule absolviert hat. Der spätere General MEDWADOWSKI wurde in Gostynin geboren, durfte nach Leczyca auf die Oberschule und von dort aus die obligatorische Offiziersbahnlaufbahn einschlagen. Nach dem 1. WK war er der Organisator des Aufbaues der polnischen Artillerie, verweigerte im 2. WK die Zusammenarbeit mit den Nazis, obgleich er glühender Kommunistenhasser war. Verstarb in Lodz und ist in seiner Heimatstadt begraben. Zusammen gefasst: Anwendung von Bildbearbeitung könnte uns weiter helfen. Alles Andere ist Leiern im Kaffeesatz. Wünsche Gesundheit
Na gut, was auch immer "Leiern im Kaffeesatz" sein mag...dann lasst uns das jetzt hier beenden. Ich danke euch allen für die Mithilfe. Habe mir jetzt notiert, dass es vermutlich nicht kyrillisch ist. Gruß
Moin, ich bin mir da nicht mehr so sicher. Konkret wird sich das aber nur durch bissl Investition in Zeit und Geduld ändern lassen. Und beides habe ich im Moment wirklich nicht. Beim besten Willen. War heute z.B. gast bei einem anderem Projekt - Exhumierung ubk. Soldaten 2. WK - da gibt es auch eine ganze Menge Nacharbeit zu leisten. Die Jungens und auch die Zuschauer wollen schließlich wissen - und haben ein Recht darauf, für wen sie ihr freies WE bei dieser Eiseskälte geopfert haben. Wünsche Gesundheit