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Hersteller Granatenwerfer 16 ???

Dieses Thema im Forum "Schnell gefragt" wurde erstellt von Amberg, Nov. 16, 2022.

  1. Amberg

    Amberg Super-Moderator z.D. / Sponsor AbzeichenSumo AbzeichenSponsorNeu

    Moin zusammen,
    hier:
    https://www.ima-usa.com/products/or...ansit-chest-dated-1917?variant=16362039410757
    gibt einen schönen Gr.W.16 mit orig. Transportkiste von Bing zu bestaunen. Die Seriennummer (1837) ist ganz woanders zu finden. Auf der Plakette steht auch nur "Granatenwerfer 16" und der Hersteller.
    Vielleicht ist "meine" 3.1961 doch nur irgendeine Inventarnummer aus der Nachkriegszeit.

    Eine Kiste mit Werkzeug und Ersatzteilen gibt es hier:
    https://www.feldgrau-forum.com/threads/frage-zum-kasten-fuer-granatenwerfer-16.19788/#post-53266 #5
    und die Rückentrage hatten wir auch schon mal:
    https://www.feldgrau-forum.com/threads/tragegestell-fuer-den-granatenwerfer-16.30622/

    Gruß
    Wolfgang
     
  2. mikedin

    mikedin Sehr aktives Mitglied AbzeichenUser AbzeichenSponsorNeu

    Moin .
    Ist das mein Dinslaken ? Niederrhein ?
    Es gab z.B. ein Minenwerfer-Abnahme-Kommando in Dinslaken.
     
  3. Maxim

    Maxim Sehr aktives Mitglied AbzeichenUser AbzeichenSponsorNeu

    Gemeint ist hier die Garnison Minenwerfer Kompagnie 419 mit Beschußkommando Dinslaken
    v.Stein, Die Minenwerfer Formationen 1914-1918 ZfH, 1960

    grw 1.jpeg
     
  4. Amberg

    Amberg Super-Moderator z.D. / Sponsor AbzeichenSumo AbzeichenSponsorNeu

    Keine Ahnung, ob das DEIN Dinslaken ist ... ;)
    https://wiki.genealogy.net/Dinslaken
    unter: Dinslaken als Garnisonsstadt
     
  5. mikedin

    mikedin Sehr aktives Mitglied AbzeichenUser AbzeichenSponsorNeu

    Dinslaken war keine Garnisionstadt ! Da gab es meines Wissens kein Militär .
    Das nächste war Wesel und TÜP war in Friedrichsfeld . Ich werde nachforschen !
    Joo ist mein Dinslaken ! Seltsam .
     
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  6. Amberg

    Amberg Super-Moderator z.D. / Sponsor AbzeichenSumo AbzeichenSponsorNeu

    Viel Erfolg damit!

    Im "Findbuch des Bauordnungsamtes - Dinslaken. ... Minenwerfer-Beschuss-Abnahme-Kommando-Dinslaken auf. .... dem Grundstück des Schießplatzes"
    steht wohl auch was.
    Also auf ins Stadtarchiv.
     
    Zuletzt bearbeitet: Nov. 18, 2022
  7. mikedin

    mikedin Sehr aktives Mitglied AbzeichenUser AbzeichenSponsorNeu

    Der Schießplatz ist in Friedrichsfeld . Einiges kann man noch sehen .
    Ich werde mal nachfragen .
     
  8. mikedin

    mikedin Sehr aktives Mitglied AbzeichenUser AbzeichenSponsorNeu

    Ich habe noch eine Bodenplatte vom Grantwerfer 16 . Die geht nächste Woche zum Glasperlenstrahlen .
    Mann sieht noch die Gradeinteilung und andere Sachen . Vielleicht gibts auch mal das Oberteil als Bofu .
    Hinter Dinslaken klemm ich mich mal hinter . Hast Du die Seite vom Bauamt wo das stand ? Ich kenn die aber die ist ELLENLANG !
     
  9. Maxim

    Maxim Sehr aktives Mitglied AbzeichenUser AbzeichenSponsorNeu

    Dinslaken war ja Thyssen Stadt

    !917 stellte die Maschinenfabrik Thyssen&Co einen Bauantrag zur Errichtung eines
    Pulverschuppens, einer Manschaftsbaracke und einer Abort Anlage

    Für das
    Minenwerfer Beschuss Abnahme Kommando Dinslaken

    auf dem Grundstück "Schießplatz Steinbrink Straße 55" Flur 3 Nr 124/3
    (Schießplatz Oberlohberg)

    Quelle: Findbuch Stadtarchiv Dinslaken, Bestand 4 Abgabe 11 Bauordnungsamt, S. 89

    https://www.yumpu.com/de/document/view/22021443/findbuch-des-bauordnungsamtes-dinslaken


    Man kann daher davon ausgehen, dass die Firma Thyssen in Dinslaken an der Minenwerfer Produktion (wenn auch nicht zwangslaufig an der Granatenwerfer 16 Produktion) beteiligt war.
     
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  10. T.Ehret

    T.Ehret Super-Moderator / Sponsor Mitarbeiter AbzeichenSumo AbzeichenSponsorNeu

    Hallo,
    Im Marine-Archiv (!) Freiburg findet man eine Auflistung der meisten Lieferanten für leichte Minenwerfer (nicht Granatenwerfer). Auszug:
    DSC_1746.jpg
    Sehr wahrscheinlich waren manche mechanischen Werkstätte in der Lage, Teile oder komplette Granatenwerfer herzustellen.
    Gruß, T. Ehret
     
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  11. Maxim

    Maxim Sehr aktives Mitglied AbzeichenUser AbzeichenSponsorNeu

    Moin Thierry,

    Das macht die Sache ja so kompliziert . An Hand der MG Fertigung lässt sich die arbeitsteilige Fertigung und reichsweite Verteilung der Zulieferer gut darstellen.
    MG Fertigung.jpeg

    Ähnlich dürfte es auch bei der Produktion von Minenwerfern ausgesehen haben.
    Hier waren vom Spielzeughersteller Bing über die großen Player Rheinmetall und Thyssen bis zum Landmaschinenproduzenten Lanz auch alle beteiligt.

    Wobei Thyssen mit seinen Werken in Dinslaken schon etwas mehr als eine mechanische Werkstatt war.
    Insgesamt hatte Thyssen in Dinslaken

    ein Bandstahlwalzwerk mit vier Walzenstraßen,
    - ein Drahtwalzwerk mit einer Walzenstraße,
    - ein Kaltwalzwerk mit insgesamt 220 Walzgerüsten,
    - ein Röhrenwalzwerk mit drei kontinuierlichen und
    fünf Pilgerschritt-Walzwerken,
    - eine Stahlflaschenfabrik,
    - eine Stahlmastenfabrik,
    - eine Draht- und Drahtstiftefabrik

    mit mehreren tausend Mitarbeitern.
    Also eigentlich alles, was man zur Herstellung von Minenwerfern brauchte.
    Und genügend Platz in der Umgebung, um das ganze auch anschießen zu können.

    Die Stationierungsorte der Beschußkommandos- zB Düsseldorf oder Köln Wahn- (siehe meinen Post 23 ) weisen auf die Produktionsorte der Minenwerfer hin.
    Düsseldorf- Rheinmetall (od. damals noch Rheinische Metaalwaren)
    Wahn- Mauser Maschinenfabrik
    Bei den anderen muss man mal schauen, welche Fabriken da in der Nähe waren.

    Gruß
    T
     
    Zuletzt bearbeitet: Nov. 19, 2022
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  12. T.Ehret

    T.Ehret Super-Moderator / Sponsor Mitarbeiter AbzeichenSumo AbzeichenSponsorNeu

    Hallo Thomas,
    Ja sicher, echt kompliziert. Die Auflistung erwähnt in #30 enthält etwa 50 Firmen. Wer har genau was gemacht, in welchen Mengen, ist kaum noch nachweisbar.
    In der 1929 Forschungsarbeit über Wumba habe ich zufällig bemerkt:
    A.K. = Artillerie-Konstruktionsbüreau Spandau.
    Ob Spandau sich mit der Fertigung von Granatenwaerfern beteiligt hatte (Hauptaufgabe war die Fertigung der Feldkanone), wer weiß?
    Gruß, Thierry
     
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  13. Maxim

    Maxim Sehr aktives Mitglied AbzeichenUser AbzeichenSponsorNeu

    Das AK hatte meiner Meinung nach schon seit der Jahrhundertwende gar nicht mehr die technische Expertise zur Entwicklung und Produktion von Geschützen.

    Da konnte man noch Pflichtenhefte erstellen und die Produkte der Industrie bewerten.
    Die technische Entwicklung und die Serienherstellung war hier aber Sache der privilegierten Geschützfabriken Krupp und Rheinmetall. Das galt insbesondere auch für den wichtigen Bereich der Munitionsfertigung.

    (Siehe Mauderer, Die Fertigung von Artilleriegerät und Munition in: VDI (Hrsg) Technische Kriegserfahrungen, Leipzig 1923, S. 315ff)

    Während das Militär über Kriegsamt-Wumba-Fabrikationsbüro die Lenkungsmacht über die Produktion von Infanteriewaffen behielt und ausbaute, bewahrte die Privatindustrie ihre Autonomie bei der Herstellung von Artilleriegeschützen.

    Die Ablösung Groeners als Chef des Kriegsamtes war u.a. eine Reaktion darauf, dass das Militär hier versuchte, seinen Einfluß auf die Artillerieproduktion zu erweitern.

    MG Fertigung 1.jpeg

    Da aber bei der Entwicklung der Minenwerfer in der Literatur nur vom Ingenieur Kommitee die rede ist, die Minenwerfer zunehmend zur Infanteriebewaffnung zählte,sehe ich nicht, dass das in die Zuständigkeit der WA fiel, sondern eher in die des FABO.
     
  14. T.Ehret

    T.Ehret Super-Moderator / Sponsor Mitarbeiter AbzeichenSumo AbzeichenSponsorNeu

    Hallo,
    Nach der erwähnten Forschungsarbeit #32, war das AK bis 1915 (mindestens) die Federführende Stelle für die Feldkanonen. Siehe:
    DSC_7185.jpg
    DSC_7186.jpg

    Die Privatfirmen wie Rheinmetall (in der Krupp-Schrift über das Kriegsmaterial steht daß die Fa. an die Fertigung von Feldkanonen nicht teilgenommen hatte) wurden später involviert.
    Diese Geschichte ist aber nicht direkt paßend zur Anfrage betreffend die Granatenwerfer.
    Gruß, Thierry
     
  15. Maxim

    Maxim Sehr aktives Mitglied AbzeichenUser AbzeichenSponsorNeu

    Moin Thierry,

    Verständnisfrage. Um welche Forschungsarbeit handelt es sich?
    Sprechen wir jetzt von der FK 96 und der FK 96 n/A?

    Das war ja nun wirklich ein Skandal sondergleichen, den Volker Molin, Auf dem Wege zur Materialschlacht, Pfaffenweiler 1986 im Kapitel 3 en detail nachzeichnet. In nuce Krupp schmierte die Verantwortlichen Artillerieoffiziere, verkaufte dem Fiskus eine veraltete Konstruktion und rüstete dann sein Konstruktion mit Hilfe von Rheinmetall kostenträchtig nach.
    Die Rolle der A.P.K als Fachbehörde desaströs, die Feldzeugmeisterei eigentlich nicht vorhanden.

    Die Tatsache, dass die Feldzeugmeisterei am 30.09. 1916 in WUMBA aufging war ja nun auch nicht dem Umstand geschuldet, dass sie gut funktionierte sondern eben nicht funktionierte.
    (Zum Ganzen:Thomas Wölker, Entstehung und Entwicklung des Deutschen Normenausschußes, Berlin 1992, S.66ff)

    Das Problenm auch hier. An der Spitze standen in der Feldzeugmeisterei in Ehren ergraute Truppenoffiziere, die von Rüstung und Rüstungsprozessen nichts verstanden.



    Bei der FK 16 handelte es sich um eine reine privatwirtschaftliche Konstruktion.

    Aber Du hast Recht, keine erschöpfende Antwort auf die Frage nach Produzenten der Granatwerfer.
    Da bleiben bisher nur die üblichen Verdächtigen aus dem Maschinenbau
    Von Thyssen über Bing und Wolf bis zu Lanz
     
    Zuletzt bearbeitet: Nov. 19, 2022
  16. T.Ehret

    T.Ehret Super-Moderator / Sponsor Mitarbeiter AbzeichenSumo AbzeichenSponsorNeu

    Hallo Thomas,
    Es handelt sich um diese Arbeit:
    DSC_7162.jpg
    BA-MA Bestand RH 61. Es war ja nur ein Exkurs.
    Gruß, Thierry
     
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  17. Maxim

    Maxim Sehr aktives Mitglied AbzeichenUser AbzeichenSponsorNeu

    Interessant
    Schreibt Fischer etwas zu den Gründen Übergang Fz zu Wumba aus seiner Sicht.
    Plöcker ist mir in Zusammenhang mit Romberg untergekommen. Der beschwert sich vermutlich über die ganzen zivilen Ingenieure im Wumba, die da die ganze militärische Ordnung durcheinander gebracht haben
     
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  18. T.Ehret

    T.Ehret Super-Moderator / Sponsor Mitarbeiter AbzeichenSumo AbzeichenSponsorNeu

    Hallo Thomas,
    Bei Fischer ist, soweit gesehen, nichts zu finden. Vom Teil Plöcker habe ich nur eine Teilkopie gemacht (ich war mit den Produktionszahlen mehr interessiert). Zu bemerken ist, daß die Umwandlung der Feldzeugmeisterei in Wumba in zwei Stufen stattfand (18.9.1916 und 1.11.1916), also viele Reibungen gab es sicherlich schon zu der Zeit.
    Gruß, Thierry
     
  19. Maxim

    Maxim Sehr aktives Mitglied AbzeichenUser AbzeichenSponsorNeu

    Nicht nur zu der Zeit.

    1922/23 veröffentlichten ja die zivilen Ingenieure und die Industriemanager ihre Erfahrungen mit dem militärischen Management.

    Zum einen

    VDI (Hrsg) ,Technische Kriegserfahrungen, Leipzig 1923 ,2 Bände

    Zum anderen

    Max Sering (Hrsg) Die Deutsche Kriegswirtschaft im Bereich der Heeresverwaltung
    Volkswirtschaftliche Untersuchungen der ehemaligen Mitglieder der Wissentschaftlichen Kommission des pr. Kriegsministeriums 3. Bände

    (Neu Herausgegeben von Marcel Boldorf/ Rainer Haus, Berlin 2016)

    Beide Werke wurden von der Reichswehrführung konfisziert (Sering) bzw die Auflage wurde aufgekauft und eingestampft.

    Entsprechend gabe es dann auch keine weiteren Anlagebände mehr zur Rüstungspolitik im Rahmen des Reichsarchiv Werkes.
     
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  20. T.Ehret

    T.Ehret Super-Moderator / Sponsor Mitarbeiter AbzeichenSumo AbzeichenSponsorNeu

    Schon interessant.
    Ein Teil einer Antwort ist, denke ich, hier auf S. 19 zu finden:
    wumba.jpg
    (Digitalisat)
    https://invenio.bundesarchiv.de/invenio/main.xhtml
    Ich bemerke noch, daß die frühere Beschaffung direkt durch Ing.Komitee (u. a. Minenwerfer, Granatenwerfer) ab September 1916 durch (Wu)-MBA erfolgen sollte. Ob die Leute vom IK damit zufrieden waren ???
    Gruß, Thierry
     
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