Stimmt. 5 Jahreszahlen sind schon stattlich! Ich bin mir auch nicht sicher, ob das siebenfache Abzeichen überhaupt getragen werden konnte! Man möge überlegen: Ein Soldat, der länger dienen wollte (als Unteroffiziersdienstgrad), mußte zuerst drei Jahre an die Uffz-Schule (wenn er vorher zwei Jahre auf der Uffz-Vorschule war, reduziert sich diese Zeit auf zwei Jahre). Die sogenannten Kapitulanten (im BW-Jargon "Zetttis") waren Soldaten, die nach dem allgemeinen zweijährigen Dienst noch Nachschlag in Form von mindestens einem, in der Regel aber neun, zwölf oder mehr Jahren holten. Ein Träger des o.g. Abzeichens müßte also schon ein Neun-Ender gewesen sein (ich weiß jetzt nicht, ob man auch sieben oder acht Jahre machen konnte). Dann stellt sich die Frage, ob derjenige auch seine gesamte Dienstzeit in ein und derselben Kompagnie verbrachte, was ja Voraussetzung für das Abzeichen war! Eine Kompagnie bestand aus drei Zügen, jeder Zug hatte vier Korporalschaften. D.h. mindestens 12 Unteroffiziere. Dazu kommen noch die, die zu anderen Diensten herangezogen wurden. Da gab es den Kammerunteroffizier, der Fourierunteroffizier, sowie den Schieß- und Gewehrunteroffizier. Ich denke, eine Kompagnie damals hatte also ca. 15-16 Unteroffiziere. Das deckt sich auch mit den Stärkenachweisen der Bataillone. Ein Infanterie-Bataillon hatte im Frieden 62 Unteroffiziere. Geteilt durch 4 macht 15,5 pro Kompagnie. Nun die Frage, schossen die Vizefeldwebel und der Etatmäßige auch mit? Wenn nein, dürften wir rund ein Dutzend Unteroffiziere haben, die das Abzeichen geschossen haben könnten, wenn sie alle mindestens sieben Jahre bei der Fahne und in der selben Kompagnie waren! Dazu kommt, daß das Abzeichen mit sieben Jahren ja nur von der 5./31 geschossen wurde!!! Das sind nicht viel. Ich vermute fast, ein Kaiserabzeichen mit sieben Jahreszahlen hat es nicht gegeben.
Hallo Andreas! Interessante "Aufstellung" und die Möglichkeit ein Kaiserabzeichen mit sieben Wiederholungen zu ergattern ist wirklich "verschwindend" gering. Ich werde wohl keines je "mein Eigen" nennen können. Ein Foto wäre schon mehr als Klasse. Deswegen muß ich schmunzeln, wenn ein solches Abzeichen auf ca. 300-350 geschätzt wird. Mein Abzeichen mit den vier Verleihungen habe ich vor ca. 30 Jahren erworben, ein zweites hatte ich bisher nicht in den Händen. In diesem Sinne, Reiner.
Tach zusammen, hat jemand die Armee-Verordnungsblätter 1902, 1909, 1911 & 1912, dazu die Seiten zum Kaiserabzeichen? Die AVB's zu diesen Jahrgängen fehlen mir leider. Danke & Gruß Jens p.s.: hier die AVB's zum Kaiserabzeichen von 1895-1913 als PDF (mit den oben genannten Lücken): https://www.dropbox.com/s/ta46uii6ie2877u/AVBsKaiserpreisAbz.pdf?dl=0
....super Glenn - die 1913 habe ich bereits, wenn Du noch die von 1912 hast - wäre es perfekt! Danke & Gruß Jens
Hallo Jens! Nach dem tollen Erfolg "Kaiser-Schießpreis", willst Du sicherlich auch die Verleihungsliste des Kaiser- und König-Abzeichens "auf Stand" bringen. Nach Recherche im INTERNET, viel mir auch hier auf, dass teils unterschiedliche Angaben gemacht werden und ich, wo immer möglich, diese mit zeitgenössigen Unterlagen überprüfe (nicht umsonst bat ich Dich beim Thema "Kaiser-Schießpreis", um die sächsischen MVB von 1911-1913 des Königs-Abzeichens). @ Glenn hat hierzu ja die allerbesten Quellen - bei der Gelegenheit auch von mir ein dickes Dankeschön für´s einstellen. Ein weiteres sehr interessantes Thema ist sicherlich auch die "Schützenschnur für Offiziere des 1. Garde Regiments zu Fuß" (welche Bedingungen mußten erfüllt werden und welche Offiziere waren Träger der 1894 gestifteten Auszeichnung usw.) Auf meine Anfrage zur bayerischen Schützenschnur, hat leider noch keiner geantwortet. Gruß und viel Erfolg Reiner
Hallo Reiner , was verstehst Du unter bayerischer Schützenschnur , da stehe ich jetzt auf dem Schlauch Gruß Hans-Dieter
Hallo Hans-Dieter! Hier noch einmal meine Anfrage (... und schon einmal Danke für´s Interesse). Gruß Reiner [h=4]Schützenabzeichen (Schützenschnur) Bayern [/h] [h=6]Bewerten[/h] Frage zum bayerischen Schützenabzeichen (Schützenschnur) der Klassen 9 und 10. In der Literatur sind nachfolgende Varianten in der Ausführung beschrieben (als Beispiel hier die 10. Klasse für die Infanterie): a). Fangschnur aus Silbergespinst mit hellblauer Seide durchzogen, die drei Schieber goldfarben, goldfarbenes Medaillon mit aufgelegtem bayerischen Wappenschild sowie zwei goldene Eicheln. b). Fangschnur aus Silbergespinst mit hellblauer Seide durchzogen, die drei Schieber goldfarben, silberfarbenes Medaillon mit aufgelegtem bayerischen Wappenschild sowie zwei goldene Eicheln. c). Fangschnur aus Silbergespinst mit hellblauer Seide durchzogen, die drei Schieber silberfarben, silberfarbenes Medaillon mit aufgelegtem bayerischen Wappenschild sowie zwei silberne Eicheln (hiervon ist mir ein Originalstück - als Probe - bekannt). Gab es während der Tragezeit (ab 1912) Änderungen in den Ausführungsbestimmungen oder sind einige Quellen einfach nur fehlerhaft in der Beschreibung? Weis jemand, welche der Varianten nun tatsächlich der damaligen Vorschrift entspricht? Vorab meinen besten Dank für Eure Informationen.
Hallo Reiner! Eine Antwort habe ich leider nicht parat, nur eine Vermutung, falls es sich nicht um Quellenfehler handelt. Könnte die "silberne" vielleicht vom Leibregiment getragen worden sein, da sie ja auch silberne Helmbeschläge und Knöpfe hatten?
Hallo Andreas! Interessante Mutmaßung. Mal sehen, was bei diesem Thema noch für Ergebnisse zu Tage gefördert werden. Eigentlich dachte ich, dass ich wüßte, welche Schnüre die Bayern getragen hatten, aber dem ist nicht so. Schon einmal Danke, Gruß Reiner
War ja nur eine Vermutung. Fest steht, daß die Medaillons bei 9 und 10 goldfarben waren. Oft sind sie auch von außen braun und innen rosa...
Hallo Andreas! Mir ist diese Darstellung bekannt. Falls Du den Band 2 "Die deutsche Infanterie von 1871-1914" besitzt, schau einmal unter dem Königreich Bayern nach. Dort ist eine Probe einer bayerischen Schützenschnur der 9. Stufe abgebildet in der "Variante C". Danke für´s Interesse, Gruß Reiner.