Modell: Sabre-baïonnette Mle 1866 - Gouvernement de la Défense nationale Gesamtlänge: 700 mm Klingenlänge: 578 mm Klingenbreite: 30 mm Laufring : 18,4 mm ( anstatt 17,5 mm ) Länge Scheide: 588 mm Hersteller: Manufacture imperiale d'armes de Saint-Étienne ( heute: MAS ) Gewehr: Remington Rolling Block Rifle, cal. 44 égyptien Stempel: Herstellermarke und Datum ( September 1870 ) auf dem Klingenrücken 'Mre Imple de St Etienne 7bre 1870' Waffennummer 530 und 3 Abnahmestempel auf rückseitigem Parierstück verschiedene Ziffern auf dem Parierstück klingenseitig 2 Abnahmestempel auf der vorderen Klingenseite verschiedene Ziffern und Stempel in der T-Nut 1 Abnahmestempel auf der Scheidenkugel Beschreibung: Angenietete außen liegende Haltestiftfeder Messinggriff mit 15 Rippen, durch 2 Eisenniete mit der Angel vernietet abwärts gebogene Parierstange tropfenförmig auslaufend Mündungsring mittels von rechts nach links eingedrehter Klemmschraube justierbar T-Nut blanke, einschneidige, geschwungene 'Yatagan' - Klinge mit beidseitig eckigem Hohlschliff Stahlblechscheide mit Trageöse und Ortkugel Haltefedereinsatz mit 2 Nieten an den Flachseiten der Scheide vernietet Anmerkung: Nach Sedan und dem Untergang des 2. franz. Kaiserreiches im September 1870 setzte die 'Regierung der Nationalen Verteidigung' den Krieg fort. Da die aufgestellten Truppen nicht mehr über genügend Chassepot-Gewehre verfügten, kaufte die Regierung im Ausland ein Sammelsurium verschiedener Waffen mit unterschiedlichen Kalibern an. Das hier gezeigte Mle.1866 wurde im September 1870, bereits ohne die korrespondierende Gewehrnummer eines Chassepot-Gewehrs hergestellt. Der Laufring Ø wurde auf 18,4 mm vergrößert und die hintere Kante des Griffkopfes für das aus den USA importierte Remington Rolling Block Gewehr abgeflacht. Geschichtliches: Nachdem in Frankreich die Überlegenheit des preussischen Dreyse Zündnadelgewehrs in der Schlacht bei Königgrätz 1866 (gegen Österreich) bekannt wurde, beeilte sich Napoleon III, das in der Erprobung befindliche Infanteriegewehr von Antoine Chassepot per Dekret vom 30.08.1866 zur französischen Ordonnanzwaffe zu machen. Bis zum Jahr 1868 war die französische Armee komplett auf die gezogenen Hinterlader Zündnadelgewehre umgerüstet. Im Deutsch-Französischen Krieg 1870-71 wurden hunderttausende französische M1866 Bajonette erbeutet, die spätestens im 1.Weltkrieg 1915 für ältere deutsche Gewehrmodelle durch Abfräsen des Griffrückens und modifizieren, bzw. Entfernen des Laufrings, aptiert wurden. An die Scheide wurde oft ein preußischer Tragehaken angelötet.
Modell: Sabre-baïonnette Mle 1866 - Empire français Gesamtlänge: 690 mm Klingenlänge: 563 mm Klingenbreite: 30 mm max. Laufring Ø: 17.5 mm Länge Scheide: 587 mm Hersteller: Weyersberg, Solingen / Cahen-Lyon&Cie., Paris* Gewehr: Fusil d'infanterie modèle 1866, Chassepot, Kal. 11 x 59R mm Stempel: Herstellermarke 'Königskopf' auf der rechten Fehlschärfe Waffennummer U89799 links auf der Parierstange Abnahmestempel B im Kreis auf der linken Fehlschärfe 'Pik' Symbol in der T-Nut Waffennummer U89799 und 1 Abnahmestempel am Scheidenmund Beschreibung: Angenietete aussenliegende Haltestiftfeder Messinggriff mit 15 Rippen, durch 2 Eisennieten mit der Angel vernietet abgebogene Parierstange tropfenförmig auslaufend Mündungsring mittels von rechts nach links eingedrehter Klemmschraube justierbar T-Nut blanke, einschneidige, geschwungene 'Yatagan' - Klinge mit beidseitigem eckigem Hohlschliff Stahlblechscheide mit Tragöse und Ortkugel Haltefedereinsatz mit 2 Nieten an den Flachseiten der Scheide vernietet Anmerkung: *Die Klinge oder das gesamte Bajonett wurde von Weyersberg in Solingen an die französische Privatfirma Cahen-Lyon et Cie. geliefert. Das Präfix U ( und V ) vor der Seriennummer steht für Cahen-Lyon, Paris. Der Entwickler des Infanteriegewehrs Mle.1866 Gewehrs, Antoine Chassepot, verkaufte 1866 seine Patentrechte an die Gewehrfirma Isaac Cahen-Lyon, schied 1867 aus dem Staatsdienst aus und wurde Direktor und Miteigentümer bei Cahen-Lyon. Frankreich wollte die Umrüstung auf das Zündnadelgewehr Mle.1866 bis 1868 abgeschlossen haben. Da die Kapazitäten der staatlichen Manufakturen nicht ausreichten, erhielt Isaac Cahen-Lyon am 15.04.1867 den Auftrag, 100.000 Chassepotgewehre für die französische Armee und kurz darauf weitere 5.000 für die Marine zu liefern. Cahen Lyon beteidigte daran die englischen Firmen Webley & Sons, Potts & Hunt, Hollis & Sons, Tipping & Lowden Birmingham, Zuazubiscarm in Spanien, Glisenti in Brescia, Italien, Francotte und Mordant in Lüttich und P.Stevens in Maastricht, Niederlande als Subunternehmer. Die Mle.1866 Bajonette kamen teils von diesen Gewehrherstellern aber auch von verschiedenen Solinger Firmen.