↑ ↓

Mle1866 Sabre-baïonnette Chassepot

Dieses Thema im Forum "Frankreich" wurde erstellt von joehau, Juni 4, 2009.

  1. joehau

    joehau Moderator Mitarbeiter AbzeichenMod AbzeichenSponsorNeu

    Modell: Sabre-baïonnette Mle 1866 - Gouvernement de la Défense nationale

    Gesamtlänge: 700 mm
    Klingenlänge: 578 mm
    Klingenbreite: 30 mm
    Laufring : 18,4 mm ( anstatt 17,5 mm )
    Länge Scheide: 588 mm


    Hersteller: Manufacture imperiale d'armes de Saint-Étienne ( heute: MAS )

    Gewehr: Remington Rolling Block Rifle, cal. 44 égyptien


    Stempel:

    Herstellermarke und Datum ( September 1870 ) auf dem Klingenrücken
    'Mre Imple de St Etienne 7bre 1870'
    Waffennummer 530 und 3 Abnahmestempel auf rückseitigem Parierstück
    verschiedene Ziffern auf dem Parierstück klingenseitig
    2 Abnahmestempel auf der vorderen Klingenseite
    verschiedene Ziffern und Stempel in der T-Nut
    1 Abnahmestempel auf der Scheidenkugel


    Beschreibung:

    Angenietete außen liegende Haltestiftfeder
    Messinggriff mit 15 Rippen, durch 2 Eisenniete mit der Angel vernietet
    abwärts gebogene Parierstange tropfenförmig auslaufend
    Mündungsring mittels von rechts nach links eingedrehter Klemmschraube justierbar
    T-Nut
    blanke, einschneidige, geschwungene 'Yatagan' - Klinge mit beidseitig eckigem Hohlschliff
    Stahlblechscheide mit Trageöse und Ortkugel
    Haltefedereinsatz mit 2 Nieten an den Flachseiten der Scheide vernietet


    Anmerkung:

    Nach Sedan und dem Untergang des 2. franz. Kaiserreiches im September
    1870 setzte die 'Regierung der Nationalen Verteidigung' den Krieg fort. Da die
    aufgestellten Truppen nicht mehr über genügend Chassepot-Gewehre verfügten,
    kaufte die Regierung im Ausland ein Sammelsurium verschiedener Waffen mit
    unterschiedlichen Kalibern an.

    Das hier gezeigte Mle.1866 wurde im September 1870, bereits ohne die
    korrespondierende Gewehrnummer eines Chassepot-Gewehrs hergestellt.
    Der Laufring Ø wurde auf 18,4 mm vergrößert und die hintere Kante des
    Griffkopfes für das aus den USA importierte Remington Rolling Block Gewehr abgeflacht.


    Geschichtliches:

    Nachdem in Frankreich die Überlegenheit des preussischen Dreyse Zündnadelgewehrs
    in der Schlacht bei Königgrätz 1866 (gegen Österreich) bekannt wurde,
    beeilte sich Napoleon III, das in der Erprobung befindliche Infanteriegewehr
    von Antoine Chassepot per Dekret vom 30.08.1866 zur französischen Ordonnanzwaffe
    zu machen. Bis zum Jahr 1868 war die französische Armee komplett auf die gezogenen
    Hinterlader Zündnadelgewehre umgerüstet.

    Im Deutsch-Französischen Krieg 1870-71 wurden hunderttausende französische M1866
    Bajonette erbeutet, die spätestens im 1.Weltkrieg 1915 für ältere deutsche Gewehrmodelle
    durch Abfräsen des Griffrückens und modifizieren, bzw. Entfernen des Laufrings, aptiert
    wurden. An die Scheide wurde oft ein preußischer Tragehaken angelötet.
     

    Anhänge:

    Zuletzt bearbeitet: März 13, 2019
    fuchsi gefällt das.
  2. joehau

    joehau Moderator Mitarbeiter AbzeichenMod AbzeichenSponsorNeu

    Modell: Sabre-baïonnette Mle 1866 - Empire français

    Gesamtlänge: 690 mm
    Klingenlänge: 563 mm
    Klingenbreite: 30 mm max.
    Laufring Ø: 17.5 mm
    Länge Scheide: 587 mm


    Hersteller: Weyersberg, Solingen / Cahen-Lyon&Cie., Paris*

    Gewehr: Fusil d'infanterie modèle 1866, Chassepot, Kal. 11 x 59R mm


    Stempel:

    Herstellermarke 'Königskopf' auf der rechten Fehlschärfe
    Waffennummer U89799 links auf der Parierstange
    Abnahmestempel B im Kreis auf der linken Fehlschärfe
    'Pik' Symbol in der T-Nut
    Waffennummer U89799 und 1 Abnahmestempel am Scheidenmund


    Beschreibung:

    Angenietete aussenliegende Haltestiftfeder
    Messinggriff mit 15 Rippen, durch 2 Eisennieten mit der Angel vernietet
    abgebogene Parierstange tropfenförmig auslaufend
    Mündungsring mittels von rechts nach links eingedrehter Klemmschraube justierbar
    T-Nut
    blanke, einschneidige, geschwungene 'Yatagan' - Klinge mit beidseitigem eckigem Hohlschliff
    Stahlblechscheide mit Tragöse und Ortkugel
    Haltefedereinsatz mit 2 Nieten an den Flachseiten der Scheide vernietet


    Anmerkung:

    *Die Klinge oder das gesamte Bajonett wurde von Weyersberg in Solingen an die
    französische Privatfirma Cahen-Lyon et Cie. geliefert. Das Präfix U ( und V ) vor
    der Seriennummer steht für Cahen-Lyon, Paris.

    Der Entwickler des Infanteriegewehrs Mle.1866 Gewehrs, Antoine Chassepot,
    verkaufte 1866 seine Patentrechte an die Gewehrfirma Isaac Cahen-Lyon, schied
    1867 aus dem Staatsdienst aus und wurde Direktor und Miteigentümer bei Cahen-Lyon.

    Frankreich wollte die Umrüstung auf das Zündnadelgewehr Mle.1866 bis 1868
    abgeschlossen haben. Da die Kapazitäten der staatlichen Manufakturen nicht
    ausreichten, erhielt Isaac Cahen-Lyon am 15.04.1867 den Auftrag, 100.000
    Chassepotgewehre für die französische Armee und kurz darauf weitere 5.000
    für die Marine zu liefern. Cahen Lyon beteidigte daran die englischen Firmen
    Webley & Sons, Potts & Hunt, Hollis & Sons, Tipping & Lowden Birmingham,
    Zuazubiscarm in Spanien, Glisenti in Brescia, Italien, Francotte und Mordant
    in Lüttich und P.Stevens in Maastricht, Niederlande als Subunternehmer.

    Die Mle.1866 Bajonette kamen teils von diesen Gewehrherstellern aber auch
    von verschiedenen Solinger Firmen.
     

    Anhänge:

    Zuletzt bearbeitet: Sep. 23, 2018
    fuchsi gefällt das.
Helmut Weitze Wöschler Orden Militaria und Antiquitäten FREI Heeresgeschichten Military-Books 1418 Military-Books 1418 Sammlergemeinschaft Deutscher Auszeichnungen IR 69 FREI Military-Books 1418