Modell: Infanterie-Seitengewehr u/M - umgeändertes Muster - Königreich Preußen Gesamtlänge: 570 mm Klingenlänge: 436 mm Klingenbreite: 35 mm Länge der Scheide: 449 Hersteller: S&K - Schnitzler & Kirschbaum, Solingen Gewehr: - nicht aufpflanzbar Stempel: Herstellermarke S&K auf linker Fehlschärfe preussischer Eigentumsstempel FW64 auf dem Griff, FW44 auf dem Klingenrücken 2 Abnahmestempel mit Anfangsbuchstaben der Revisionsoffiziere auf Klingenrücken Abnahmestempel auf Mund- , Ortblech und Scheidenleder gelöschter alter Truppenstempel Parierstange vorn 3.G.R. - 3. Garderegiment Truppenstempel rückseitige Parierstange 10. T.A.F. 10.25 - Hannoversches Trainbataillon Nr.10 der Fussartillerie des X. Armekorps, 25. Waffe Truppenstempel rückseitiges Mundblech 4.G.A.6.52 - Garde-Feldartillerie-Regiment Nr. 4, 6. Kompagnie, 52. Waffe Beschreibung: nicht aufpflanzbares Seitengewehr mit Messinggefäss aus einem Guss Griff auf der äusseren Seite diagonal gerippt, Innenseite glatt Angel am Griffkopf sichtbar vernietet, sonst keine Vernietung S-förmig geschwungene Parierstange aus Messing blanke, leicht gekrümmte, einschneidige Klinge ohne Hohlkehlen, im Ortbereich zweischneidig schwarze Lederscheide mit Messingbeschlägen Beschläge verleimt und auf der Rückseite verdrahtet, Ortknopf, Mundblech mit angelötetem Tragehaken, Deckblech und Sicherungsschraube auf der Rückseite Anmerkungen: Mit dem Füsilierseitengewehr M1860 setzte sich eine neue Griffgestaltung bei den preussisch-deutschen Seitengewehren durch. Der Griffkopf hat nun die Form eines Adlerkopfes mit Schnabel, die Griffvorderseite weist ein diagonal geripptes Feld auf, wogegen die Rückseite glatt ist. Auch bei dem hier vorliegenden Infanterieseitengewehr 64 u/M findet sich diese Griffform wieder. Das Infanterie-Seitengewehr u/M, in Sammlerkreisen gelegentlich als S64 u/M bezeichnet, entstand aus dem umgeänderten Seitengewehr 'o/St' - ohne Stichblatt ( auch Infanterie-Säbel M1818 genannt ), welches wiederum ein Nachbau des französischen Sabre Briquet Modele An XI ( ca.1803 ) war. Auch in den Befreiungskriegen erbeutete Sabre Briquet wurden umgeändert, was an den teils noch vorhandenen französischen Klingenstempeln ersichtlich ist ( siehe Beitrag #3 ). Die alten Bügelgefäße aus Messing wurden abgeschlagen, die Klinge um 3,60 Zoll verkürzt und ein neues Gefäß gegossen. Die Umänderung erfolgte über einen längeren Zeitraum in den 1860er Jahren. Das neue Gefäß erhielt einen Eigentumsstempel mit Jahreszahl der Änderung quer auf die Innenseite der Parierstange. Die älteren Klingenrückenstempel der verwendeten Klingen, wie hier z.B. FW44, wurden beibehalten. Alte Scheiden wurden angepasst, viele davon blieben ohne Deckblech. Die älteste bekannte Jahreszahl auf dem Gefäß ist 1861. Später wurden auch komplett neue S64 u/M hergestellt. Das letzte bekannte S64 u/M hat die Klingenrückenabnahme 1911. Die Seitengewehre blieben bis 1918 in Gebrauch. Eine 1801 hergestellte Klinge könnte also über 100 Jahre in Gebrauch gewesen sein. In den 1860er Jahren gehörte das Seitengewehr u/M zur Standardbewaffnung der Infanterie, wurde aber mehr und mehr durch das aufpflanzbare S71 verdrängt. Z.B. war es 1881 etatmäßig nur noch für die Truppenteile vorgesehen, die entweder gar keine Schußwaffe führten, wie z.B. Trainfahrer vom Bock, unberittene Pferdewärter, Lazarethgehülfen, Feld-Magazin-Aufseher, Feldpostschaffner, die zahlreichen Handwerker usw., oder die mit erbeuteten oder veralteten Gewehren ausgerüstet waren, wie z.B. Fußartillerie ( aptierter Chassepot Karabiner M1871 ) und Landsturm ( aptiertes Zündnadelgewehr M1862 ). Es wurden auch zahlreiche leichtere Privatstücke des Infanterie-Seitengewehrs u/M, z.T. mit Klingendekor hergestellt.
Infanterieseitengewehr u/M - Preussen Modell: Infanterie-Seitengewehr u/M - umgeändertes Muster Gesamtlänge: 557 mm Klingenlänge: 430 mm Klingenbreite: 35 mm Länge der Scheide: 453 mm Hersteller: unleserlich - '...SA...' Gewehr: - nicht aufpflanzbar Stempel: preussischer Eigentumsstempel FW64, darunter Revisionsstempel auf Parierstange links Truppenstempelgleich Parierstange rechts und Mundblech außen: 12.C.2.S.G.R.11.239. - 12.Compagnie, 2.Schlesisches Grenadier-Regiment Nr.11, Waffe 239 Mundblech Rückseite: eine 72 und ein ungelöschter, alter preuss. Truppenstempel JR57 6 168 - Infanterie-Regiment Herzog Ferdinand von Braunschweig ( 8. Westfälisches ) Nr. 57 ) Beschreibung: nicht aufpflanzbares Seitengewehr mit Messinggefäß aus einem Guss Griff auf äußerer Seite diagonal gerippt, Innenseite glatt Angel am Griffkopf sichtbar vernietet S-förmig geschwungene Parierstange aus Messing blanke, leicht gekrümmte, einschneidige Klinge ohne Hohlkehlen, im Ortbereich zweischneidig schwarze Lederscheide mit Messingbeschlägen Beschläge verleimt und auf der Rückseite verdrahtet, Ortknopf Mundblech ohne Deckblech mit angelötetem Tragehaken Anmerkungen: Das gezeigte Infanterie-Seitengewehr u/M ist unter Verwendung einer gekürzten Klinge eines preussischen Seitengewehrs o/St. oder der eines in den Befreiungskriegen erbeuteten französischen Sabre Briquet Modele An XI entstanden. An der Klingenwurzel finden sich noch einzelne Buchstaben eines Herstellers. Bei der Scheide dürfte es sich ebenfalls um eine gekürzte ältere Scheide handeln, da sie kein Deckblech aufweist. Interessant ist der altpreussische Truppenstempel des 2.Schlesischen Grenadier-Regiments, der stempelgleich auf Seitengewehr und Scheide unverändert überlebt hat.
Infanterieseitengewehr u/M - Preussen - französische Beuteklinge Modell: Infanterie-Seitengewehr u/M - französische Klinge Gesamtlänge: 571 mm Klingenlänge: 445 mm Klingenbreite: 34 mm Länge der Scheide: 449 Hersteller Klinge: Manufacture Imperiale du Klingenthal / Elsaß Stempel: französische Herstellerinschrift Manuf're Imp'ale du Klingenthal und preussischer Revisionsstempel auf dem Klingenrücken preussischer Eigentumsstempel FW67 auf der Parierstange links, darunter ein Revisionstempel 2 französische Inspektorenmarken auf der Klingenwurzel rechts je ein Abnahmestempel auf Mund- und Ortblech der Scheide Truppenstempel auf Parierstange körperseitig 76.R.R.5.24 - Reserve Infanterie-Regiment Hamburg ( 2. Hanseatisches ) Nr.76 gelöschter alter Truppenstempel 6.R.H.325 und neuer Truppenstempel rückseitiges Mundblech E.J.423. - Etappen-Inspection, 423. Waffe Beschreibung: nicht aufpflanzbares Seitengewehr mit Messinggefäß aus einem Guss Griff auf äußerer Seite diagonal gerippt, Innenseite glatt Angel am Griffkopf sichtbar vernietet, sonst keine Vernietung S-förmig geschwungene Parierstange aus Messing blanke, leicht gekrümmte, einschneidige Klinge ohne Hohlkehlen, im Ortbereich zweischneidig schwarze Lederscheide mit Messingbeschlägen Beschläge verleimt und auf der Rückseite verdrahtet, Ortknopf Mundblech ohne Deckblech und Haltefedern, angelöteter Tragehaken Anmerkungen: Das gezeigte Seitengewehr u/M ist aus einem in den Befreiungskriegen erbeuteten französischen Sabre Briquet Modele An IX entstanden. Auf dem Klingenrücken erkennt man die Inschrift der kaiserlichen Manufaktur Klingenthal / Elsaß, auf der Klinge die Inspektionsmarke erhabenes 'L' in einer Vertiefung, die dem Prüfer in Klingenthal François Louis Lobstein zugeordnet werden kann. Anhand der Schreibweise der Klingenrückengravur kann angenommen werden, dass die Klinge im Juni 1815 hergestellt wurde, leider ist das Datum nicht mehr lesbar. Das Mundblech der Scheide besitzt kein Deckblech, was darauf schließen läßt, dass es sich hier um eine ebenfalls gekürzte ältere Scheide handelt.
Infanterie-Seitengewehr u/M - Preussen Modell: Infanterie-Seitengewehr u/M - preußische Klinge Gesamtlänge: 552 mm Klingenlänge: 423 mm Klingenbreite: 35 mm Länge der Scheide: 473 mm Hersteller: S&K - Schnitzler & Kirschbaum, Solingen Stempel: Herstellermarke S&K auf linker Fehlschärfe fiskalischer Eigentumstempel gekröntes FW38 auf dem Klingenrücken 1 Abnahmestempel mit Anfangsbuchstaben des Revisionsoffiziers auf Klingenrücken je 1 Abnahmestempel auf Mund- , Ortblech und Scheidenleder 2 auf dem Deckblech, einer klingenseitig auf der Parierstange auf dem Mundblech gelöschter Truppenstempel 4.A.F.1.20. - Fußartillerie-Regiment Encke (Magdeburgisches) Nr.4, 1. Batterie, 20. Waffe Truppenstempel rückseitig auf Parierstange und Mundblech i.M. III.3.22. - 3. Infanteriemunitionskolonne, III. Armeekorps, 22. Waffe Beschreibung: nicht aufpflanzbares Seitengewehr mit Messinggefäß aus einem Guss Griff auf äußerer Seite diagonal gerippt, Innenseite glatt Angel am Griffkopf sichtbar vernietet, sonst keine Vernietung S-förmig geschwungene Parierstange aus Messing blanke, leicht gekrümmte, einschneidige Klinge ohne Hohlkehlen, im Ortbereich zweischneidig schwarze Lederscheide mit Messingbeschlägen Ortblech beidseitig verdrahtet, Ortknopf Mundblech mit angelötetem Tragehaken und Deckblech Deckblech mit Haltefereinsatz durch Schraube auf der Rückseite gesichert Anmerkungen: Die Solinger Herstellermarke S&K und der Eigentumstempel FW38 auf dem Klingenrücken zeigen, dass bei diesem Stück die Klinge eines preussischen Seitengewehrs o.St. ( ohne Stichblatt ) aus dem Jahre 1838 für den Umbau verwendet wurde. Die Scheide mit Deckblech ist vermutlich keine gekürzte, sondern eine in den 1860er Jahren neu hergestellte Scheide.
Modell: Infanterie-Seitengewehr u/M - Preußen - Ex-Hessen Gesamtlänge: 572 mm Klingenlänge: 448 mm Klingenbreite: 33,5 mm Länge der Scheide: 460 mm Hersteller: Clemen & Jung, Solingen Gewehr: - nicht aufpflanzbar Stempel: Linke Fehlschärfe Herstellermarke Clemen & Jung, gekröntes Wolfsangelwappen und großherzoglich hessischer Eigentumsstempel <Löwe> Klingenrücken Büchsenmachermarkierung 69 ( vermutl. Jahreszahl ) und ein 'F' körperseitig auf der Parierstange und Mundblech Truppenstempel A.R.51.9.B.104. - 2. Ober-Elsässisches Feld-Artillerie-Regiment Nr. 51, 9.Batterie, 104.Waffe Dieser 'Kriegs'-Stempel entspricht in seinem Aufbau nicht mehr der Stempelvorschrift. körperseitig auf dem Mundblech gelöschter Truppenstempel i.M.XV.4.26. - Infanterie-Munitionskolonne XV.Armeekorps, 4.Kolonne 26.Waffe zwei gekrönte Revisionsstempel auf Deckblech, je einer auf Ort- und Mundblech Beschreibung: nicht aufpflanzbares Seitengewehr mit Messinggefäß aus einem Guss Griff auf der äußeren Seite diagonal gerippt, Innenseite glatt Angel am Griffkopf sichtbar vernietet, sonst keine Vernietung S-förmig geschwungene Parierstange aus Messing blanke, leicht gekrümmte, einschneidige Klinge ohne Hohlkehlen, im Ortbereich zweischneidig schwarze Lederscheide mit Messingbeschlägen Ortblech auf der Vorder- und Rückseite verdrahtet, Ortknopf Mundblech mit angelötetem Tragehaken, auf der Rückseite verdrahtet Deckblech mit Haltefedereinsatz Anmerkungen: Das gezeigte Seitengewehr u/M wurde offenbar für das Großherzogtum Hessen hergestellt und ist entsprechend mit dem hessischen Löwen gestempelt. Später gelangte es in den Bereich des XV. Armeekorps nach Straßburg zum 2. Ober-Elsässischen Feld-Artillerie-Regiment Nr. 51. Deutliche Feilspuren an der Vorderseite des Mundblechs oberhalb des Tragehakens deuten auf einen entferten älteren Truppenspempel hin.
Modell: Infanterie-Seitengewehr u/M - Preußen Gesamtlänge: 562 mm Klingenlänge: 435 mm Klingenbreite: 35 mm Länge der Scheide: 445 mm Hersteller: ? Manufacture de Solingen Gewehr: - nicht aufpflanzbar Stempel: bis auf 'C' unleserlicher auf Klingenwurzel links, C.M. Parierstange klingenseitig bis auf '7.' ausgefeilter Truppenstempel, Parierstange körperseitig Truppenstempel auf Mundblech: F.G.517 - Festungs-Gouvernement, Waffen Nr. 517 darüber gelöschte Truppenstempel, davon einer von der Fußartillerie je ein Revisionsstempel auf Mund- und Ortblech Anmerkungen: Das gezeigte Infanterie-Seitengewehr u/M ist unter Verwendung einer gekürzten Klinge eines in den Befreiungskriegen erbeuteten französischen Sabre Briquet Modele An IX entstanden. An der Klingenwurzel findet sich noch ein 'C' des Herstellernamens, auf dem Klingenrücken die französische Inschrift ' Manufacture de Solingen'.