↑ ↓

Schleswig-Holstein – Hirschfänger M/1848 nach Muster preussischer HF 1810

Dieses Thema im Forum "Deutsche Hirschfänger" wurde erstellt von joehau, Mai 15, 2025 um 21:22 Uhr.

  1. joehau

    joehau Moderator / Sponsor Mitarbeiter AbzeichenMod AbzeichenSponsorNeu

    Hirschfänger M/48 zur aptierten dänischen Büchse M1803 und M1807 - Schleswig-Holsteinische Armee

    Gesamtlänge: 710 mm
    Klingenlänge: 566 mm
    Klingenbreite: 32 mm
    Länge Scheide: 580 mm

    Hersteller: Eickhorn, Solingen


    Gewehr:

    - aptierte dänischen Büchsen M/1803 und M/1807
    - Lütticher Dornbüchse M/1849
    (später in M/1853-66 der dänischen Flotte (auch M/1853/69) umbenannt)


    Stempel:

    rechte Fehlschärfe Herstellermarke Eichhörnchen, weiß geschlagen
    Abnahmestempel 'S' Parierstange links

    Truppenstempel alt auf Kasten SH V IC D 99 = V.Schleswig-Holsteinisches Jäger-Corps, D-Compagnie, 99.Waffe
    Truppenstempel neu auf dem Kasten HiB.C.120. = Holsteinisches Jäger Bataillon, C-Compagnie 120.Waffe
    überschlagener SH Jägercorps Truppenstempel alt auf der Scheide körperseitig
    Truppenstempel neu auf der Scheide HiB.A.168. = Holsteinisches Jäger Bataillon, A-Compagnie 168.Waffe


    Beschreibung:

    aufpflanzbarer Hirschfänger mit gegossenem Messinggefäß
    gerade, symmetrische Parierstange
    Kasten mit 55mm Aufpflanznut auf der linken Griffseite mit außen liegender Blattfeder
    einschneidige, blanke Keilklinge ohne Holkehle, leicht zulaufend, in der Spitze zweischneidig
    schwarze Lederscheide mit rückseitig geklammerten Messingbeschlägen
    Ortblech mit stumpfer Spitze, Mundblech mit Deckblech und Tragehaken


    Anmerkung:

    Die Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg wurden 1848 in Personalunion vom
    dänischen König regiert, wobei Holstein und Lauenburg dem Deutschen Bund angehörten,
    Schleswig jedoch nicht. Um eine Einverleibung Schleswigs nach Dänemark zu verhindern,
    kam es 1848 zur Schleswig-Holsteinischen Erhebung, die bis 1851 andauerte und von den
    meisten Staaten des Deutschen Bundes unterstützt wurde.

    Zu Beginn der Schleswig-Holsteinischen Erhebung erbeutete die SH-Armee dänische Waffen,
    wie die Büchsen M1803 und M1807. Die veralteten Waffen wurden 1849 in Rendsburg mit
    Perkussionsschlössern aptiert und erhielten eine Aufpflanzeinrichtung für den Hirschfänger
    nach preussischen Muster M1810. In Lüttich wurden ca. 2700 Dornbüchsen M1849 beschafft.

    Neben dem gezeigten Hirschfängermodell mit Keilklinge ohne Hohlkehle nach preußischem
    Muster existieren auch zweischneidige HF mit kurzer Hohlkehle.

    Nach dem Ende der Erhebung wurden die Waffen von den Dänen übernommen.
    Die Lütticher Dornbüchsen wurden als Marinebüchse M1853 weiterverwendet.

    Das Holsteinische Jägerbataillon führte als Kontingentstruppe des Deutschen Bundes
    den Hirschfänger mit neuem (dänischen) Truppenstempel HiB weiter. Später wurde bei
    einem Großteil der HF der Kasten entfernt und von Handwerkern im Unteroffiziersrang als
    `Hantverkarsabel' M1869 geführt. Nicht modifizierte Hirschfänger sind daher selten.
     

    Anhänge:

    Zuletzt bearbeitet: Mai 15, 2025 um 21:35 Uhr
Helmut Weitze Deutsche Gesellschaft für Heereskunde Heeresgeschichten Military-Books 1418 IR 69 Deutsche Gefallene des 1. Weltkrieges RIR 68 Ordensforum Military-Books 1418 DGW Military-Books 1418