100. Todestag Manfred von Richthofen

Da hast du recht.

Es ist schade das in der deutschen Öffentlichkeit diese Person keinerlei Anerkennung bekommt.
Wenn man auf deutsch danach googelt erhält man kaum Treffer und keine Erwähnung auf öffentlichen Seiten.

Diese Person die höchstens noch geduldet ist und in der Bundeswehr „noch“ als Namensgeber einer Einheit herhalten darf, hat es nicht verdient geehrt zu werden.

Anders sieht es bei unseren Nachbarn und einstigen „Kriegsgegner“ aus.

Heute findet am Absturzort Voux-sur-Somme eine feierlich Veranstaltung und die Einweihung eines Denkmals zu seinen Ehren.
Eine offizielle Beteiligung dich die Bundeswehr ist nicht vorgesehen.
Passt nicht zur neuen Selbsverständnis der Bundeswehr.
Wer mehr dazu lesen möchte, dem empfehle ich den Artikel von Jörg Mückler im neuen Propellerblatt.

 

Deutschland hat sich eben seiner Kriegshelden entledigt. Ich kann das als Historiker zum Teil nachvollziehen, will jetzt hier aber keine Diskussion um Sinn oder Unsinn dieser Praxis beginnen. Dennoch denke ich, dass man auch in Deutschland Manfred v. Richthofen kennt. Fast immer, wenn ich gefragt wurde, über was ich denn meine Doktorarbeit geschrieben habe, und ich sagte über Angehörige der deutschen Luftstreitkräfte des Ersten Weltkrieges und deren Wahrnehmung und Verabeitung in zeitgenössischer Literatur, fiel der Name Manfred v. Richthofen. Und das von Leuten, die sich oftmals gar nicht mit Geschichte beschäftigten. D.h. viele Menschen assoziieren heute noch den Luftkrieg mit Richthofen.

In meinen Augen ist Manfred v. Richthofen ohnehin einer der best erforschtesten Flieger des Ersten Weltkrieges, vor allem was populärwissenschaftliche Werke aus dem Ausland betrifft. Stichwort Peter Kilduff, dem man auch nachsagte, er habe Richthofen totpubliziert. Die deutsche Biografie von Joachim Castan ist leider nur in wenigen Punkten gelungen. Und seien wir ehrlich, Filme wie "Der Rote Baron" von Nikolai Müllerschön haben nicht unbedingt dazu beigetragen, das Image des besten Jagdpiloten des Ersten Weltkrieges in Deutschland aufzupolieren. Im Gegenteil, vor allem weil der Regisseur die Person des MvR entgegen der bisherigen Erkenntnisse als Antikriegshelden inszeniert.

Schließlich, und das stört mich schon, überlagert die Gestalt und der "Mythos" des MvR Ereignisse und andere Personen der deutschen Luftstreitkräfte. Damit treten diese vornehmlich in den Schatten.

Beste Grüße
Immanuel

 

PS: nur weil zum 100. Todestag nichts passiert, heißt das ja nicht, dass man in bei der Bundeswehr oder in Deutschland gänzlich vergessen hätte.

https://www.tagesspiegel.de/berlin/todestag-manfred-von-richthofens-der-tote-baron/21198206.html

Siehe v.a. vorletzter Absatz!

Gruß Immanuel