↑ ↓

Abschieds-Urkunde 1829 - Herzogthum Nassau.

Dieses Thema im Forum "Sonstige Urkunden" wurde erstellt von KIR, Jan. 8, 2008.

  1. KIR

    KIR Ehrenmitglied Ehrenmitglied AbzeichenUser

    Dokument: Abschieds-Urkunde
    Rang: Grenadier
    Regiment: herzogl. Nassauische 1. Grenadier-Regiment (Nr. 87)
    Ausgestellt: 1. Juni 1829

    Original Text:
    Herzogthum Nassau.
    Infanterie-Brigade. 1tes Regimet. 1te Grenadier Companie

    Abschied.

    Zufolge Befehls Herzoglichen General-Commando's vom 29te November 1828 No. 6356 Sect.[ion]1 wird
    hiermit der Grenadier ..... gebürtig von ... Amts Idstein
    wegen beendigter Dienstzeit aus Herzoglichen Militär-Diensten entlassen.
    Derselbe ist geboren den 7ten April 1803 Sohn des und der --
    ist fünf Fuß neun Zoll drey Strich groß, hat rundes Angesicht, niederiche Stirne, schwarze Augen-
    braunen, schwarze Augen, groß, dicke Nase, großen Mund, rundes Kinn, schwarze
    Haare, schwarze Bart, besondere Zeichen --
    Er ist in die Herzoglichen Militär-Dienste den 1ten Juny 1823 als Gezogener des Jahres
    1823 unterm Loos No. 20 und Assent No. 16949 eingetreten und hat sich während
    seiner Dienstzeit gut betragen.

    Hat vorher gedient. – Hat Campagnen gemacht, erhaltene Wunden, Auszeichnung, erhaltene Ehrenzeichen. –

    Chargen, die er bekleidete. – Bezahlte Monturgelder. –

    Weilburg den 1ten Juni 1829 Der Obrist des 1ten Regiments.
    Gesehen und genehmigt Herzogliches General-Commando.

    Der beabschiedete
    bescheinigt hiermit, daß er am Regiment keine Forderung
    zu machen hat.
    No. 8036


    Anmerkung:
    Loos: Es war zeitweise in einigen Staaten des Deutschen Bundes üblich, daß unter den tauglichen Männern
    eines Jahrgangs ausgelost wurde, wer seinen Wehrdienst abzuleisten hatte.

    Assentierung: ein veraltetes österreichisches Wort für Musterung, Tauglichkeitsprüfung.

    Es handelt sich um das 1. Nassauische Infanterie-Regiment (Nr. 87)
    In den ersten Jahren des vorigen Jahrhunderts bestand Nassau aus den beiden Fürstentümern Nassau-
    Usingen und Nassau-Weilburg. Während der Fürst von Nassau-Usingen in Biebrich und Wiesbaden
    residierte, hatte der Fürst von Nassau-Weilburg an der Lahn sein Stammschloß. 1806 wurden beide von
    Napoleon gezwungen, dem "Rheinbund" beizutreten. ...
    Schon am 8. April 1809 mußte es zum Abmarsch nach Österreich bereit sein. Unter dem Befehl des
    Marschalls Kellermann rückte das Regiment an jenem Tag in Wiesbaden aus und zog am 14. Juni 1809
    in Wien ein. ...
    Nach einem Jahr Heimatruhe stürzte sich das Regiment in sein nächstes Kriegsabenteuer zur endgültigen
    Niederwerfung Napoleons. Mit anderen nassauischen Einheiten stieß es zur englischniederländischen
    Armee unter Wellington, Das Kommando über das aus drei Bataillonen zu je 1000 Mann bestehende 1.
    Regiment Nassau hatte Oberst von Steuben. Ende 1815 zogen die glorreichen Nassauer in Wiesbaden
    ein und brachten als Beute aus der Schlacht bei Waterloo sechs Geschütze mit, die dann den Grund-
    stein der nassauischen Artillerie bildeten.
    1866 kämpfte das 1. Regiment an der Seite der süddeutschen Armeen und Österreichs gegen Preußen.
    Durch deren Sieg jedoch wurde Nassau preußisch. Als nunmehrige Einheit der preußischen Armee
    erhielt es die Nummer 87. "
     

    Anhänge:

Helmut Weitze Wöschler Orden Militaria und Antiquitäten FREI Heeresgeschichten Military-Books 1418 Military-Books 1418 Sammlergemeinschaft Deutscher Auszeichnungen IR 69 FREI Military-Books 1418