Modell: Aushilfsseitengewehr 88/98 (Carter Nr.53) Gesamtlänge: 421 mm Klingenlänge: 302 mm Laufring Innen-Ø: ca. 15,2 mm Hersteller: unbekannt / ca. 1916 hergestellt Gewehr: 98´er Modelle Beschreibung: Aushilfsseitengwehr S88/98 mit einem zweiteiligen Eisengriff und einteilger, recht wuchtiger, Parierstange. Klinge mit Hohlkehlen. Die Stahlblechscheide besitzt 2 Sicken. Die Parierstange ist die Version mit nur einem Durchmesser für das G98. Es existieren auch Stücke mit doppeltem Durchmesser. Die Backen das Laufrings besitzen zwei Durchmesser um sie auf die G71, G71/84 sowie G88´er und die G98´er Modelle aufzupflanzen zu können. Diese Modelle besaßen ab Werk immer diesen Mündungsring. Nur bei beschädigten Mündungsringen wurde dieser entfernt. Die "Öffnung" oben im Mündungsring ist eine Aussparung für dens Kornsockel des G98 Anmerkung: Die S88/98 wurden ab 1915 von mehr oder weniger fähigen Herstellern produziert und waren von vorn herein nur als Zwischenlösung gedacht, bis genügend S98/05 und S84/98 zur Verfügung standen. Notwenig machte dies der hohe Bedarf an Waffen und die nicht eingeplanten hohen Verlusste. Ein so langer Kriegsverlauf war nie berücksichtigt worden. Die Massenproduktion der S98/05 und S84/98 lief erst in der Folgezeit an. Die meisten Hersteller waren bis zu diesem Zeitpunkt nicht in der Lage diese Modelle herzustellen. 1917 erreichte die Produktion erst ihren Höchstpunkt. Die Armee behalf sich u.a. mit erbeuteten Waffen, abgeänderten älternen oder erbeuteten Modellen, vereinfachten neuen Seitengwehren und eben den Ausshilfsseitengwehren, welche als "Seitengewehre 88/98" bezeichnet wurden. Das Wort "Aushilfsseitengewehr" ist eine neuzeitliche Schöpfung. In der Zwischenzeit wurden schlecht ausgestattete Betriebe, ohne Erfahrung in der Blankwaffenherstellung beauftragt, S88/98 herzustellen. Zum Teil wurden dadurch bis dahin unbekannte/unkonventionelle Fertigungsmethoden benutzt. Die Formen und Versionen der S88/98 sind vielfältig. Auch kamen neben neu produzierten Klingen, nicht selten ohne Hohlkehlen, oft Klingen von erbeuteten oder älteren deutschen Bajonetten zur Verwendung oder es wurden neue Zubehörteile für diese gefertigt. Von offizieller Seite aus scheinen nur sehr generelle Vorgaben zur Produktion von S88/98 gemacht worden zu sein. Hauptsächlich sollten billige, schnell verfügbare und dienstfähige Seitengewehre produziert werden. Genau dies war in den meisten Fällen nicht der Fall. Die Beschwerden von Frontruppen sowie Waffenmeistern, was Qualität, Haltbarkeit und Aufpflanzbarkeit der S88/98 betraf häuften sich. Die ersten hergestellten S88/98 waren von ihrer Qualität noch wesentlich besser und versuchten von ihrem Design her die herkommlichen Standardseitengwehre noch zu "imitieren". Als die Beschwerden sowie die Produktion von Standardseitengwehren riesige Ausmaße annahmen wurden die S88/98 ab Feb./März 1917 sehr schnell, fast überhastet, verfolgt man den bekannten Schriftverkehr der versch. Truppenteile, ausgemustert. Die S88/98 wurden anschließend als Waffenhilfe in die Türkei geschickt.
Seitengewehr 98/05 n.A. - gekürzt Modell: S98/05 n.A. - gekürzt Gesamtlänge: 380 mm Klingenlänge: 250 mm Klingenbreite: 25mm Scheide des S84/98 n.A. Hersteller: F.Koeller&Co. Ohligs Solingen 1916 Gewehr: G98 Serie Beschreibung: Das vorliegende Stück basiert auf einem Standard S98/05 n.A. Das ungewöhnliche ist die gekürzte und auf das Maß einer S84/98n.A. abgeänderte Klinge. Das Seitengewehr ist in einer entsprechenden Scheide versorgt. Diese war ursprünglich brüniert. Die Klinge wurde gekürtzt und fast volständig umgeschliffen, so dass vom Herstellerstempel und den Klingenrückenstempeln nur noch Fragmente zu erkennen sind. Auf dem Klingenrücken ist noch ein "W16" auszumachen. Sonstige Abnahmestempel, auch auf der Scheide, finden sich nicht. Die Schneide ist nicht angeschärft und wurde beim Abändern stumpf geschliffen / belassen. Die Klinge wurde sehr sorgfälltig und exakt umgearbeitet und für eine Scheide des Musters 84/98 n.A. passend gemacht. Diese Arbeit ist mit einer türkischen Klingenkürzung der 30´iger Jahre ganz und gar nicht vergleichbar. Daher schließe ich eine türkische Verwendung aus. Der Zustand ist zwar etwas angegriffen aber Verschleißspuren oder Beschädigungen finden sich keine. Die Griffschalen sind in einem schönen Zustand. So was findet man bei türkisch aptierten nicht. Dennoch bleibt die Geschichte dieses Stücks offen und man kann nur Mutmaßungen anstellen... von eigenmächtiger Bastelarbeit eines Soldaten, von Umbau für Sturmtruppen bis zu einer Verwendung nach dem Ersten Weltkrieg. Bisherige Hinweise: - Abänderung während des Ersten Weltkrieges - Verwendung bei den Landespolizeien Preußen und Bayern nach dem Ersten Weltkrieg. Sammlung Sleepwalker