Modell: M1889 für Infanterie und Genie Gesamtlänge : 376 mm Klingenlänge : 250 mm Klingenbreite: 26 mm Länge Scheide: 262 mm Laufring: 17,5 mm Hersteller: MAE - Manufacture d’Armes de l’Etat, Herstal Gewehr: FN Mauser Gewehr und Karabiner M1889, Kal.: 7.65 x 53 mm FN Karabiner M1916, Kal.: 7.65 x 53 mm Stempel: Abnahmestempel gekröntes JA auf der vorderen Fehlschärfe auf der Parierstange vorn ein 'U' und ein Kontrollstempel 'a' auf der rückseitigen Parierstange die Waffennummer b 8587 auf der griffrückenseitigen Parierstange WM auf der unteren Griffschraube ein 'U' Kontrollstempel 'a' auf Haltestift, 'S' auf Haltestiftmutter, Griffkopf und Scheidenkugel auf dem Tragehaken ein 'U' und die Waffennummer b 8587 Beschreibung: 2 Holzgriffschalen 2-fach verschraubt T-Nut 33 mm tropfenfömig auslaufende, abwärts gebogene Parierstange mit Laufring Klinge blank, beidseitige eckig auslaufende Hohlkehle schwarz brünierte Stahlscheide, rechtwinkliger Tragehaken Mundblech durch 2 Schrauben auf den Flachseiten gesichert Anmerkung: Das M1889 wurde mit gleichem Griff aber in 4 verschiedenen Längen hergestellt. 1) Infanterie und Genietruppen führten zum Gewehr M1889 das Bajonett in der hier vorliegenden kurzen 376 mm Ausführung. 2) Die Burgerwacht ( Garde Civique ) führte das 424 mm lange M1889 Bajonett. 3) Die Vestingsartillerie und Rijkswacht führte ein noch längeres M1889 Yatagan. Dieses Modell gab es auch als M1893 'Yatagan voor onderofficier', nicht aufpflanzbar ohne Kasten. 4) Im Weltkrieg kam noch das von Hopkins & Allen produzierte Bajonett mit 521 mm Gesamtlänge hinzu. Das belgische M1889 hat große Ähnlichkeit mit dem Remington No.5 Exportbajonett welches z.B. als Bajonett M1899 mit dem US "Rolling Block" - Remington Gewehr an Mexiko und andere Länder verkauft wurde. Ebenso mit dem venezolanischen M1900. Geschichtliches: Belgien nahm am 06.02.1892 als erstes Land, noch vor Deutschland, das Gewehr M1889 mit dem System Mauser an. Für die Herstellung der ersten 150.000 M1889 Gewehre wurde eigens die Fabrique Nationale d'Armes de Guerre ( FN ) in Herstal bei Lüttich gegründet. Bis zur Besetzung durch deutsche Truppen im August 1914 fand die Produktion bei FN und bei MAE (Manufacture d'Armes d'Etat) in Herstal statt. Für MAE sind nur die 10.000er-Blockbuchstaben klein a und b bekannt. FN verwendete Großbuchstaben vor der Seriennummer. Danach wurde die Gewehr- und Bajonettproduktion in Großbritannien durch folgende Firmen fortgesetzt: - AFAP, Ateliers de Fabrications d'Armes Portatives, Birmingham - W.W. Greener, Birmingham - Sanderson Brothers & Newbould, Sheffield ( ohne Stempel, Firmenname auf Fehlschärfe ) Von 1916 - 1918 produzierte auch die Hopkins & Allen Arms Co. in Norwich, USA M1889 Gewehre und Bajonette. Die Bajonette von Hopkins & Allen tragen die Herstellermarke auf der linken Fehlschärfe und die Seriennummer auf der rechten Parierstange. Sonstige belgische Stempel sind nicht vorhanden. ( siehe unten ) Im 1. wie im 2. Weltkrieg wurden belgische Waffen von den Deutschen erbeutet. Es kommen deutsch adaptierte Stücke mit entferntem Laufring vor. Im 2. Weltkrieg wurden M1889 als Beutebajonette nebst den dazugehörigen Schußwaffen unter der Bezeichnung Seitengewehr 101(b) mit dem Gewehr 261(b), Karabiner 451(b) oder Karabiner 453(b) in deutschen Dienst gestellt.
Belgien - M1889 Hopkins & Allen Modell: M1889 lang Gesamtlänge : 521 mm Klingenlänge : 391 mm Klingenbreite: 26 mm Länge Scheide: fehlt Laufring : 17,1 mm Hersteller: Hopkins & Allen Arms Co., Norwich Connecticut, USA Gewehr: FN / Hopkins & Allen Mauser Gewehr und Karabiner M1889, Kal.: 7.65 x 53 mm FN Karabiner M1916, Kal.: 7.65 x 53 mm Stempel: rückseitige Fehlschärfe Herstellermarke HOPKINS AND ALLEN ARMS Co. NORWICH CONN. U.S.A. vorn auf der Parierstange die Seriennummer 4579 B Beschreibung: 2 Holzgriffschalen 2-fach verschraubt T-Nut 33 mm tropfenfömig auslaufende, abwärts gebogene Parierstange mit Laufring Klinge mit beidseitiger, eckig auslaufender Hohlkehle Scheide fehlt hier ( wie oft bei diesem Modell )* Anmerkung: *Bei den Scheiden kommen 2 Varianten vor. Die eine gleicht der oben gezeigten Scheide des 'M1889 voor Infanterie en Genie' mit abgewinkeltem Tragehaken und 2 Sicherungsschrauben für das Mundblech, die andere hat einen runden Trageknopf und 2 Niete für das Mundblech. Ob diese bei Hopkins & Allen hergestellt wurde ist fraglich. Das Hopkins & Allen Bajonett ist mit seinen 521 mm deutlich länger als die 424 mm lange Vorkriegsausführung für die Burgerwacht aber kürzer als das M1889 Yatagan für die Festungsartillerie. Die Griffschrauben sind bei der US Produktion anders herum durchgesteckt, als bei der belgischen Produktion. Die Bajonette von Hopkins & Allen tragen im Regelfall eine maximal 4-stellige Seriennummer gefolgt von einem Großbuchstaben in Schreibschrift. Belgische Abnahme- oder Truppenstempel kommen auf diesen Bajonetten nicht vor. Geschichtliches: Nachdem fast das gesamte belgische Staatsgebiet in den ersten Tagen des Weltkrieges unter deutsche Kontrolle gefallen war, besaßen die Belgier keine Waffenproduktion mehr. Die belgische Regierung richtete daraufhin Aquisitionsbüros in Paris, London und New York ein, um Kriegsmaterial zu beschaffen. Die Hopkins & Allen Arms Co. erhielt den Auftrag zur Herstellung von M1889 Mauser Gewehren und Bajonetten. Das Bajonett wurde von 1916 - 1918 hergestellt.