Modell: Canadian Ross Rifle Bayonet, Model 1910 Mark II * Gesamtlänge: 372 mm Klingenlänge: 256 mm Klingenbreite: 29 mm max. Länge der Scheide: 283 mm ohne Tasche Laufring Durchmesser: 16,7 mm Hersteller: Ross Rifle Co., Quebec - Kanada Gewehr: Ross Rifle, cal.: .303 ( 7,7 x 56 R mm) Stempel: Auf rechter Griffkopfseite Hersteller ROSS RIFLE, Co. QUEBEC, PATENTED 1907 auf linker Seite kanadischer Eigentumsstempel Broad Arrow im C und eine 11 Herstellungslahr 11 Datum 12 / 11 ( 11.Dezember 1911 ) Inspektionsmarke gekrönte 7, auf dem Griffrücken 2x gekrönte 4 Beschreibung: Stahlgefäß brüniert, zweifach verschraubte Holzgriffschalen Schrauben und Muttern geschlitzt innenliegende Haltestiftfeder, geschlitzte Haltestiftmutter T-Nut 25 mm gerade Parierstange walzenförmig auslaufend Laufring mit 18mm Abstand zum Griffrücken einschneidige blanke Klinge ohne Hohlkehle, ca. 30 mm der Klingenwurzel brüniert braune Lederscheide aus Schweineleder mit angearbeiteter Tasche Mundblech aus Stahl, Ortblech innenliegend, flacher, außen liegender Ortknopf Anmerkungen: Das kanadische Ross Messerbajonett wurde von 1908 bis Mitte des Weltkrieges hergestellt und war bis Kriegsende bei den kanadischen Truppen in Gebrauch. Parallel dazu stellte Kanada auch das britische Modell P1907 her. Ab 1916 wurden Ross Gewehre und Bajonette aus der Front gezogen und durch das .303 Lee-Enfield mit dem Bajonett P1907 ersetzt. Das .303 Ross Gewehr wurde 1905 angenommen, zunächst ohne Aufpflanzvorrichtung. Das 1907 patentierte Bajonett wurde offiziell 1908 angenommen aber erst 1910 ausgegeben. Daraus resultiert eine * uneinheitliche Bezeichnung dieses Bajonetts, z.B.: - Mark I Ross - Model 1905 - Model 1905/1910 - Pattern 1908 - Canadian Ross Rifle Bayonet, Model 1910 Varianten: Das M1910 Mark I besitzt einen breiten Laufring mit ringförmiger, innenliegender Feder, die für einen festen, klapperfreien Sitz auf dem Gewehr sorgen soll. Die Schneide verläuft im Ortbereich gerundet aufwärts. Beim Mark II ist der Laufring plan mit der Parierstange und besitzt keine Feder. Die frühe Ausführung des Mark II hat noch die gerundete Spitze. Bei den späteren Modellen verläuft die Schneide im Ortbereich geradlinig aufwärts, wie bei dem hier gezeigten Stück. 20.000 Ross Bajonette wurden im Weltkrieg in die USA für Training und Home Guard geliefert. Abgesehen von den US Markierungen sind sie identisch mit dem kandischen M1910. Die Bajonette tragen oft gleichzeitig kanadische und US - Eigentumsstempel. Einige Ross MkII sind mit britischen 'broad arrow' Eigentumsstempeln oder britischen und kanadischen gleichzeitig versehen. Geschichtliches: Das 1903 konstruierte, rein kanadische, Ross Gewehr mit Geradezugverschluss durchlief etliche Veränderungen, um Mängel zu abzustellen. Das Modell 1910 war praktisch eine Neukonstruktion, bei der kein Teil mehr mit den Vorgängermodellen austauschbar war. Das M1910 war das kanadische Standard-Infanteriegewehr, mit dem die 'Canadian Expeditionary Force' im Februar 1915 in Frankreich eintraf. Doch schon in der 2. Ypernschlacht im April 1915 zeigten sich erhebliche Schwächen beim Ross Gewehr M1910 unter Einsatzbedingungen, Schmutzempfindlichkeit, Probleme mit dem Geradezugverschluss und die Neigung, das Bajonett beim Schuß zu verlieren. Bessere Treffsischerheit auf große Entfernungen und der Mangel an Lee-Enfield Gewehren führte dazu, dass das Ross Gewehr zunächst beibehalten wurde. Insgesamt wurden 420.000 Ross Gewehre hergestellt, 342.040 davon kauften die Briten. Erst zur Zeit der Somme Schlacht im Juli 1916 befahl Sir Douglas Haig, der neue Oberbefehlshaber der 'British Expeditionary Force', die Umrüstung der 3 kanadischen Divisionen auf Lee-Enfield Gewehre. Die Ross Gewehre wurden als Trainingswaffe in Kanada und GB weiterverwendet, um Lee-Enfield Gewehre für die Front freizusetzen. Aus dem selben Grund wurden 1917 weitere Ross Bestände an die USA abgegeben. Nur wenige Ross Gewehre blieben als Scharfschützengewehre im Fronteinsatz