Modell: Kurzes Seitengewehr 98 Gesamtlänge: 378 mm Klingenlänge: 247 mm Länge der Scheide: 268 mm Hersteller: C.G. Haenel Suhl Stempel: fiskalischer Eigentumstempel W13 auf Klingenrücken Abnahmestempel für die Maßhaltigkeit Anmerkungen: Das KS98 wurde 1901 ursprünglich als "Seitengwehr für Maschinengewehrschützen (SMG)" für die 1901 aufgestellten Maschinengewehrabteilungen angenommen. 1905 wurde die Bezeichnung "Seitengewehr für Maschinengewehrschützen ( SMG )" in "Kurzes Seitengewehr 98 ( KS98 )" umgeändert. Ab 1909 erhielten die Luftschifferabteilungen das KS98, ab 1913 wurde es bei den MG-Kompanien der Jäger-Bataillione und nach Beginn des Ersten Weltkrieges bei Telegraphen-, Funk-, Fernsprecheinheiten geführt. Daneben war das KS98 auch bei den Kolonialtruppen eingesetzt. Das erste Modell besaß 3-fach verniete Ledergriffschalen (Sohlleder). Aufgrund umständlicher Reparaturen, der Kosten und Empfindlichkeit der Ledergriffschalen wurden ab Dezember 1913 verschraubte Holzgriffschalen befohlen. Bei den Kolonialtruppen, bei denen sich die Ledergriffschalen als wenig haltbar erwiesen hatten, wurden schon früher Holzgriffschalen und recht selten auch Vulkanfibergriffschalen verwendet. Bei Reparaturen wurden ab 1913 die Leder- gegen verschraubte Holzgriffschalen ausgetauscht, daher gibt es KS98 mit Holzgriffschalen und früheren Abnahmen. Die Produktion des KS98 wurde zu Beginn des Krieges zugunsten anderer Modelle eingestellt. Nur Erfurt baute bis 1915 noch KS98. Die übrigen Hersteller beendeten 1913-1914 die Produktion. Das gezeigte Exemplar gehört zu dem ersten Modell mit 3-fach vernieteten Ledergriffschalen. Die Ledergriffschalen weisen jeweils noch ein W auf. Ein Truppenstempel war nie angebracht. Es ist in einer originalen zeitgenössischen Seitengewehrtasche von vor 1914 ohne Hersteller versorgt und mit einer preußischen Uffz.-Troddel versehen. Das KS98 gibt es dienstlich nur mit Sägerückenklinge.
KS98 mit Ledergriffschalen ERFURT - Preussen Modell: Kurzes Seitengewehr 98 Gesamtlänge: 378 mm Klingenlänge: 247 mm Länge der Scheide: 268 mm Hersteller: Königlich-Preußische Gewehrfabrik, Erfurt Gewehr: Mauser G98 und K98 Stempel: Herstellermarke ERFURT mit Krone auf Fehlschärfe fiskalischer Eigentumstempel W11 auf Klingenrücken Abnahmestempel am Griffkopf, Klingenrücken, Parierstangenunterseite Truppenstempel 3.T.2.36 (Telegraphen-Bataillon Nr.3, 2. Compagnie, Coblenz, 36.Waffe) Beschreibung: 2 Ledergriffschalen 3fach vernietet innenliegende Drückerfeder, ungeschlitzte Haltestiftmutter TO-Nut 40 mm Klinge mit rund auslaufender Hohlkehle Stahlblechscheide schwarz lackiert Mundblech auf Tragehakenseite mit einer Schraube gesichert Geschichte: Das KS98 wurde am 30. 04. 1901 zunächst als Seitengewehr für Schützen der selbstständigen Maschinengewehrabteilungen in Preussen angenommen. 1903 folgten die Bayern. 1909 erhielten die Luftschifferabteilungen und 1913 alle übrigen MG-Kompagnien, die Verkehrstruppen (Festungs-Telegraphen-Abt., Fernsprecher, Flieger, Kraftfahrer) das KS98. Am 8.12.1913 befahl das preußische Kriegsministerium die Verwendung geschraubter Holzgriffschalen anstelle der Ledergriffschalen. Bei Reparaturen wurden die Leder- gegen Holzgriffschalen ausgetauscht. Die Produktion des KS98 wurde zu Beginn des Krieges eingestellt. Erfurt baute KS98 von 1905 noch bis 1915. Das KS98 gibt es dienstlich nur mit Sägerückenklinge. Durch Kriegministeriellen Erlass (K.M.E.) vom 3.12.17 (Preussen) sollten alle Sägerücken abgeschliffen werden, was vielfach jedoch bei den rückwärtigen Einheiten nicht umgesetzt wurde. Anmerkung: Den Bearbeitungsspuren nach zu urteilen, ist ein älterer Truppenstempel vor Anbringen des aktuellen, abgeschliffen worden. Dafür spricht auch, daß die Telegraphen Abteilungen erst später als 1911 mit KS98 ausgrüstet wurden.