Ich hatte kürzlich die Gelegenheit eine Woche in Lübeck und Umgebung verbringen zu können. Eine sehr schöne Stadt und ein schönes Umland, militärhistorisch betreffend unsere Zeit allerdings ziemlich unergiebig. Immerhin findet sich in Lübeck jedoch noch die 1826 errichtet (zivile) Seefahrtsschule, auf der der spätere "Seeteufel" und Marineoffizier Graf Luckner (auf die durchaus problematischen Seiten dieses Herrn ist im Forum schon hingewiesen worden und will ich hier nicht wiederholen) sein Steuemmannspatent gemacht hat sowie einige interessante, gut getarne Luftschutzbunker aus der Zeit des III. Reichs, hier einmal aussehend wie ein Teil der Stadtmauer und einmal als mittelalterlicher Turm. Interessant der Anbau am Turm, wo sichtbat ist, wie die Betonwände mit Ziegelsteinen verkleidet wurden und auch das ehemals mit Dachziegeln verkleidete Betondach sichbar werden lässt. Ist zwar nicht "unsere" Zeit, aber vielleicht trotzdem für den einen oder anderen von Interesse. Stefan
Moin, hast du dir den Ehrenhain angeschaut? Extrem sehenswert! Und auch der kaiserlichen Meesenkaserne sollte man einen Besuch abstatten. -Nordarmee-
Als ich mal in Lübeck war, bin ich in "Roberts Kneipe" versackt. Da gab es KöPi... Essen kann man sehr gut in der "Schiffergesellschaft"
Moin, ich bin beruflich öfter in Lübeck, manchmal auch über Nacht. Bin aber meist nur im Irish-Pub. Schiffergesellschaft ist gut aber auch sehr touristisch. Für den Rathauskeller gilt dasselbe. Weihnachtsmarkt in Lübeck ist auch toll. Als Gruppe mit Voranmeldung kann man auch in das Bundesgrenzschutz-Museum (Bundespolizei Kaserne St Hubertus). Dort war ich vor ein paar Jahren. Führung dauerte aber mehr als 4 Stunden, dann waren von den 15 Teilnehmern mangels Sitzgelegenheiten noch drei dabei (ich auch). Empfehlenswert! -Nordarmee-
Den Bunker finde ich besonders interessant. Viele Luftschutzbunker in den Innenstädten sollten nach dem Krieg als mittelalterliche Burg oder Festung von außen aufgehübscht werden, um besser in das alte Stadtbild zu passen. In Lübeck hatte man wohl schon vor dem Krieg das notwendige Geld dafür. Gruß Landstürmer
Nein, diese beiden Örtlichkeiten habe ich mir nicht angesehen. Außer den vorgestellten Objekten habe ich lediglich noch das ehemalige Stabsgebäude der 1937 errichteten Waldensee-Kaserne mir angeschaut, da mir der dort noch unter dem Giebel erkennbare Pleitegeier aufgefallen ist. Ich muss auch sagen, dass ich nicht gezielt nach miltärischen Spuren gesucht habe, sondern nur im Rahmen der normalen Statdtbesichtigung mit Frau die Augen offengehalten habe. Stefan
Doch es gibt eine Sache, die hast Du vergessen und zwar der sogenannte Elbe-Trave Kanal. Dieser wurde im Jahr 1900 eröffnet. Hierzu fand eine große Einweihungsfeier am 16 und 17. Juni 1900 unter Teilnahme von Kaiser W. II in Lübeck statt. Hier ein Foto aus Über Land und Meer von der Eröffnungsfeier mit dem Kaiserschiff Und hier ein Auszug aus dem Programm zur Eröffnungsfeier: Der Kanal ist 61 km lang und verbindet die Ostsee über die Trave mit der Elbe bei Lauenburg. Damit sichert er die Anbindung der Lübecker Häfen an das europäische Binnenwasserstraßennetz. Auch entlang des Kanals befinden sich kleinere Häfen und Umschlagstellen. Mit sieben Schleusen überwindet der Kanal die Höhen zwischen Ostsee und Elbe. Von der Trave bis zur Scheitelhaltung bei Mölln müssen im nördlichen Aufstieg fünf Schleusen passiert werden, im Südabstieg zur Elbe sind es zwei Schleusen. Grundsteinlegung war der 31. Mai 1895, Baubeginn der 30.07.1896 und Übergabe bereits 4 Jahre später. Heute vollständig undenkbar. Hier ein Auszug vom Baugeschehen: ( Aus über Land und Meer 1899) Da über Lübeck viele Handelsverbindungen mit dem Russischen Reich verliefen, war der Bau aus wirtschaftlichen GRünden als absolut notwendig zu betrachten Aber auch aus militärischer Sicht .Denn kleinere Einheiten konnten den Kanal ohne weiteres passieren. So wie in den Vaterstädtischen Blättern, welche als Sonntagsbeiblatt der Lübeckischen Anzeigen erschien, in der Ausgabe vom 12. April 1903 geschrieben wurde, das am 25. März 1903 mit dem Torpedoboot S 65 das erste Kriegsschiff den Kanal den Kanal durchfuhr. Mit der Durchfahrt des Bootes wurde die Eignung erwiesen, dass der Kanal im Ernstfall, trotz seiner sieben Schleusen und zahlreichen Brücken, der Kaiserlichen Marine gute Dienste leisten würde. (Quelle Google) Und hier nochmals zwei Aufnahmen von zwei Brückenbauwerken aus damaliger zeit in Lübeck. (Quelle Festbuch mir vorliegend) Auch im Reichswehratlas von 1931 wurde der Kanal, welcher 1936 in den Elbe-Lübeck-Kanal umbenannt wurde, als wichtige Wasserstraße bezeichnet. Hier ein Auszug: Die heutige Bedeutung des Kanals ist eher gering, da die für die heutige Zeit kleinen Schleusen- und Brückenabmessungen keinen wirtschaftlichen Containertransport erlauben und nur kleinere Binnenschiffe bis zu einer Abladung von 1000 t den Kanal passieren können. Daneben wird der Kanal auch von der Sportschifffahrt im Verkehr zwischen Ostsee und Elbe genutzt. Was auch aus dem Foto aus den 60-iger Jahreen in Lauebvburg aufgenommen , ersichtlich ist.: Und hier noch eine zeitgenössische Karte mit der von Stefan erwähnten Navigationsschule Viele Grüße Rainer
Sehr schöner Beitrag, Karli. Gerade das erste Foto in deinem Beitrag, das die Schifffahrtsschule damals zeigt, ist Klasse. Ermöglicht einen schönen Vergleich zum heutigen Zustand. Auf dem Kanal sind wir bei einer Bootsrundfahrt übrigens auch gefahren. Stefan