↑ ↓

M1917 Bayonet

Dieses Thema im Forum "Vereinigte Staaten von Amerika" wurde erstellt von joehau, Aug. 31, 2010.

  1. joehau

    joehau Moderator Mitarbeiter AbzeichenMod AbzeichenSponsorNeu

    Modell: M1917 bayonet

    Gesamtlänge: 554 mm
    Klingenlänge: 432 mm
    Klingenbreite: 23 mm
    Länge der Scheide: 455 mm
    Durchmesser Laufring: 15 mm


    Hersteller: Remington Bridgeport Works, Connecticut, USA


    Gewehr:

    United States Rifle, Caliber .30
    M1897 Winchester shotgun, 12-gauge


    Stempel:

    linke Fehlschärfe Herstellermarke Remington im Kreis und 1917
    rechte Fehlschärfe Eigentumsmarke 'Shell and Flame over U.S.'
    Inspektionsmarke Adlerkopf über 17 ( individuelle Zahl des Inspektors )
    Biegetestmarke X
    GF im Oval rückseitig auf dem Mundblech
    Herstellermarke E.S.B. auf dem Scheidenleder


    Beschreibung:

    Griffkopf mit Reinigungsloch, innenliegende spiralförmige Drückerfeder
    seitlich geschlitzte Haltestiftmutter
    2 Holzgriffschalen zweifach mit Schlitzschrauben und Schlitzmuttern verschraubt
    2 waagerechte Markierungskerben in den Griffschalen
    Parierstange mit abstehendem Laufring
    T-Nut ca. 25 mm
    phosphatierte, einschneidige Klinge mit beidseitigem Hohlschliff
    Lederscheide 2.Modell, mit Drahtdoppelhaken für US Lochkoppel
    Mund- und Ortblech mit dem Leder beidseitig verdrahtet
    Leder und Beschläge matt-oliv gestrichen
    Haltefedereinsatz beidseitig dreifach vernietet.


    Anmerkungen:

    Die US Bajonette M1917 sind ( bis auf Tragehaken und Reinigungsloch im Griffkopf )
    baugleich mit den britischen P1913. Anfänglich wurden ca. 545.000 P1913 Bajonette
    von der US Armee gekauft, die bereits für die Briten produziert waren. Es kommen
    deshalb viele Stücke vor, bei denen die britischen Eigentums- und Abnahmestempel
    durch ein Rastermuster gelöscht und die US Kennzeichnungen angebracht wurden.

    Bei Remington und Winchester begann die Produktion für die US Armee im September 1917.
    Remington lieferte 1.565.644 M17 Bajonette, Winchester 395.894.

    Die Scheiden wurden von anderen Firmen zugeliefert. Sie sind am oberen Mundblech
    entweder M.S., GF im Oval oder gar nicht markiert. Auf den Lederkörpern findet sich
    auf der Rückseite meistens ein Firmenname oder Logo.

    Von den US-Scheiden für M17 wurden 2 Muster hergestellt. Beim '1st Pattern'
    ist der Drahtdoppelhaken für das Lochkoppel mit einem Lederteil am Trageknopf
    der Scheide befestigt. Beim '2nd Pattern' befindet sich der Drahthaken direkt
    oben am Deckblech. Die Scheiden, auch das Leder, wurden komplett 'oliv drab'
    gestrichen.

    Die beiden Querrillen in den Griffschalen dienen der Unterscheidung zum
    fast baugleichen britischen P1907. Wegen des unterschiedlichen
    Laufringabstandes waren die beiden Modelle nicht kompatibel.

    Die britische Biegetestmarke X wurde übernommen. Dazu kam der U.S.
    Eigentumstempel 'Shell and Flame over U.S.' ( Ordnance property mark ).
    Der Adlerkopf über einer Zahl ist die Inspektionsmarke. Die Zahl steht für
    den jeweiligen Inspektor der Endabnahme.


    Geschichtliches:

    Die Briten planten als Ersatz für ihr P1907 Gewehr das P1913 mit randloser Patrone
    im Kaliber .276 . Der Ausbruch des Weltkrieges verhinderte die Umstellung auf ein
    neues Kaliber. Das Gewehr P1913 wurde deshalb im alten Kaliber .303 als P1914
    angenommen. Da die britischen Rüstungskapazitäten mit der Produktion des P1907
    Gewehrs ausgelastet waren, gingen britische Aufträge für das Gewehr P1914 Mark I
    an die Remington Arms - Union Metallic Cardridge Company, Illion, New York State,
    die Remington Arms of Delaware Company in Eddystone, Pennsylvenia
    und an die Winchester Repeating Arms Company, New Haven, Connecticut.

    Beim Kriegseintritt der USA in den Weltkrieg nahm die US Armee das Gewehr P1914
    als 'United States Rifle, .30 caliber, Model 1917' an ( sog. US Enfield ). Die Produktion
    erfolgte bei den gleichen Firmen. 1917 bis 1918 wurden 2 Millionen M1917 Gewehre
    und Bajonette an die US Army geliefert.

    Parallel dazu behielt die US Armee ihr vorheriges Standardgewehr M1903 Springfield
    ( United States Rifle, Caliber .30, Model 1903 ) mit dazugehörigem M1905 Bajonett
    bei. Nach dem Weltkrieg wurde das M1917 bei der US Armee außer Dienst
    gestellt und die Überbestände nach und nach, besonders im 2.WK an andere
    Lander abgegeben. Dabei wurden sie häufig überarbeitet und phosphatiert.

    Anfang des 2. Weltkriegs ( für die USA 1941 ) wurden M1917 Scheiden aus
    Weltkriegsbeständen als Ersatzscheiden für M1905 Bajonette verwendet.
    Umgekert wurden später auch M1917 Bajonette in Kunststoffscheiden versorgt
    und mit der Schrotflinte M97 bis in den Viet-Nam Krieg eingesetzt.

    Ein 'come back' erlebte das Bajonett M1917 in den 1960er Jahren, als wieder Bajonette
    für die 'trench - shotguns' benötigt wurden. General Cutlery of Fremont, Ohio
    und Canadian Arsenals Ltd. erhielten die Aufträge. Es gibt einige kleine
    Produktionsunterschiede zum ursprünglichen M1917: Drücker ist mit dem
    Haltestift vernietet, Parierstück angenietet, Griffkopf mit der Angel hart verlötet,
    Metallteile phosphatiert (parkerized).
     

    Anhänge:

Helmut Weitze Wöschler Orden Militaria und Antiquitäten FREI Heeresgeschichten Military-Books 1418 Military-Books 1418 Sammlergemeinschaft Deutscher Auszeichnungen IR 69 FREI Military-Books 1418