Modell: Epée baïonnette Modèle 1886 - 1. Ausführung vor 1890 Gesamtlänge: 640 mm Klingenlänge: 521 mm Klingenbreite max: 13 mm Laufring: 15 mm Waffennummer 325 Beschreibung: glatte Weißmetallgriffhülse mittels Schraubgewinde auf die kurze, ca.15 mm Angel geschraubt Verriegelungsring mit innenliegende Spiralfeder und gewaffeltem Drücker aus blankem Stahl abgebogene Parierstange aus Stahl, tunnelförmiger Laufring Parierstange mit Klinge vernietet blanke, konisch zulaufende Klinge mit 4 Hohlkehlen ( kreuzförmiger Querschnitt ) Bemerkung: Es handelt sich um ein Mle 1886 1. Ausführung, erkennbar daran, dass sich auf dem Griffkopf keine Mutter befindet. Der Weißmetallgriff wurde direkt auf die Angel geschraubt. Die Anschlagschraube des Verriegelungsrings sichert gleichzeitig den Griff gegen Verdrehen.
Mle1886 Épée Baïonnette Modell: Épée Baïonnette Modèle 1886 - 2. Ausführung Gesamtlänge: 640 mm Klingenlänge: 521 mm Klingenbreite max: 13 mm Länge Scheide: 537 mm Laufring : 15 mm Hersteller: Manufacture Nationale d'Armes de Tulle (MAT) Gewehr: Fusil d'Infanterie Mle1886, Mle1886/93, Kal.: 8 × 50 mm R Stempel: Herstellerpräfix RS und Nr 65302 auf dem Parierhaken links Inspektionsmarken L im Doppelkreis, H im Kreis, C im ovalen Feld Herstellerpräfix RS und Nr 65302 auf dem Ringband der Scheide Inspektionsmarken L im Doppelkreis, H im Kreis, 'F' oberhalb der Trageöse Beschreibung: glatte Weißmetallgriffhülse, im Griffkopf mittels runder, flacher Mutter mit der Angel plan verschraubt ( 2. Ausführung ab 1890 ) Verriegelungsring mit innenliegende Spiralfeder und gewaffeltem Drücker aus blankem Stahl abgebogene Parierstange aus Stahl, tunnelförmiger Laufring blanke, konisch zulaufende Klinge mit 4 Hohlkehlen ( kreuzförmiger Querschnitt ) runde, brünierte Stahlblechscheide mit Tragöse und Ortknopf mit einem Niet gesicherter Haltefedereinsatz, dessen 4 Federn in die Hohlkehlen greifen Anmerkungen: Das Épée Baïonnette Mle1886 ( Degenbajonett Modell 1886 ), von den französischen Poilus 'Rosalie' genannt, wurde im Januar1886 für das neue, erstmals mit rauchlosem Pulver schießende, Lebel Infanteriegewehr Mle1886 angenommen. Die Aufpflanzvorrichtung befand sich direkt unter dem Lauf. Die Verriegelung erfolgte über einen um 4mm drehbaren, gegen Federdruck gelagerten Ring, der mittels Drücker direkt betätigt wird. Im Laufe seines Daseins wurde die Konstruktion des Bajonetts mehrfach verändert: - ab 15. 06. 1888 entfiel der Führungszapfen in der Spiralfeder des Verriegelungsringes. Die Spiralfeder wurde von 6 auf 7 Gänge verlängert. - die 1. Ausführung besaß als Angel ein ca. 15 mm langes Gewindestück, auf welches der Weißmetallgriff aufgeschraubt wurde. Die Anschlagschraube des Verriegelungsrings sichert den Griff gegen verdrehen - die 2. Ausführung ab 1890 hatte eine bis zum Griffkopf durchgehende Angel, die durch eine runde Stahlmutter in einer passenden Ausfräsung des Griffkopfes gehalten wurde. Zum Drehen der Mutter dienten 2 kleine Aussparungen an ihrem Rand. - 1893 wurde das Verriegelungsstück verbreitert und die Dicke des Drückers für den nun erforderlichen 1mm längeren Weg beim Entriegeln angepasst. Die Aussparung am Verriegelungsring für die Anschlagsschraube wurde verlängert.. - einige Bajonnette wurden für Radfahrtruppen ( Troupes Cyclistes ) schon vor dem Weltkrieg auf 340 mm Klingenlänge gekürzt. - ab 25.10.1914 wurden Messing / Tombak Griffe genehmigt. - nach dem Weltkrieg wurden Klingen und Pariertangen einiger Bajonette brüniert. Kennzeichnungen: Bajonette tragen auf dem Parierhaken links und Scheiden auf dem Ringband der Trageöse die Seriennummer mit einem Buchstaben - Präfix für den staatlichen Hersteller. - Manufacture Nationale d'Armes de Châtellerault ( MAC ) A, B, C, D, E - Manufacture Nationale d'Armes de Saint-Étienne ( MAS ) F, G, H, J, K, L, M, N, P, Q - Manufacture Nationale d'Armes de Tulle ( MAT ) R, S, T, U, V - X war Ausschuß und nur für Ausbildungszwecke Inspektionsmarken befinden sich bei den Mle1886 auf der Klingenwurzel und oberhalb der Trageöse auf der Scheide. Üblicherweise ein Großbuchstabe im Doppelkreis, im Kreis und im Feld, je nach Rang des 'Contrôleurs'.
Mle 1886 - Vergleich 1. Ausführung und 2. Ausführung Veränderungen der 2. Ausführung im Vergleich zur 1. Ausführung - die Angel führt ab 1890 durch die Griffhülse und ist im Griffkopf mit flacher Stahlmutter verschraubt ( Bild 1 ) - die schräge Verriegelungswarze wurde ab 1893 verbreitert ( Bild 2 ) - infolgedessen musste die Ausfräsung für den Endanschlag des Verriegelungsrings verlängert werden ( Bild 3 ) - wegen des längeren Entriegelungswegs wurde der Drücker erhöht, der gewaffelte Knopf dafür abgeflacht ( Bild 4 - 5 )