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Mle1886 Epée baïonnette Lebel

Dieses Thema im Forum "Frankreich" wurde erstellt von Radetzky, Feb. 8, 2008.

  1. Radetzky

    Radetzky Super-Moderator / Sponsor Mitarbeiter AbzeichenSumo AbzeichenSponsorNeu

    Modell: Epée baïonnette Modèle 1886 - 1. Ausführung vor 1890

    Gesamtlänge: 640 mm
    Klingenlänge: 521 mm
    Klingenbreite max: 13 mm
    Laufring: 15 mm


    Waffennummer 325


    Beschreibung:

    glatte Weißmetallgriffhülse mittels Schraubgewinde auf die kurze, ca.15 mm Angel geschraubt
    Verriegelungsring mit innenliegende Spiralfeder und gewaffeltem Drücker aus blankem Stahl
    abgebogene Parierstange aus Stahl, tunnelförmiger Laufring
    Parierstange mit Klinge vernietet
    blanke, konisch zulaufende Klinge mit 4 Hohlkehlen ( kreuzförmiger Querschnitt )


    Bemerkung:

    Es handelt sich um ein Mle 1886 1. Ausführung, erkennbar daran, dass
    sich auf dem Griffkopf keine Mutter befindet. Der Weißmetallgriff
    wurde direkt auf die Angel geschraubt. Die Anschlagschraube des
    Verriegelungsrings sichert gleichzeitig den Griff gegen Verdrehen.
     

    Anhänge:

    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: Okt. 26, 2017
  2. joehau

    joehau Moderator Mitarbeiter AbzeichenMod AbzeichenSponsorNeu

    Mle1886 Épée Baïonnette

    Modell: Épée Baïonnette Modèle 1886 - 2. Ausführung

    Gesamtlänge: 640 mm
    Klingenlänge: 521 mm
    Klingenbreite max: 13 mm
    Länge Scheide: 537 mm
    Laufring : 15 mm

    Hersteller: Manufacture Nationale d'Armes de Tulle (MAT)

    Gewehr: Fusil d'Infanterie Mle1886, Mle1886/93, Kal.: 8 × 50 mm R


    Stempel:

    Herstellerpräfix RS und Nr 65302 auf dem Parierhaken links
    Inspektionsmarken L im Doppelkreis, H im Kreis, C im ovalen Feld
    Herstellerpräfix RS und Nr 65302 auf dem Ringband der Scheide
    Inspektionsmarken L im Doppelkreis, H im Kreis, 'F' oberhalb der Trageöse


    Beschreibung:

    glatte Weißmetallgriffhülse, im Griffkopf mittels runder, flacher Mutter
    mit der Angel plan verschraubt ( 2. Ausführung ab 1890 )
    Verriegelungsring mit innenliegende Spiralfeder und gewaffeltem Drücker aus blankem Stahl
    abgebogene Parierstange aus Stahl, tunnelförmiger Laufring
    blanke, konisch zulaufende Klinge mit 4 Hohlkehlen ( kreuzförmiger Querschnitt )
    runde, brünierte Stahlblechscheide mit Tragöse und Ortknopf
    mit einem Niet gesicherter Haltefedereinsatz, dessen 4 Federn in die Hohlkehlen greifen


    Anmerkungen:

    Das Épée Baïonnette Mle1886 ( Degenbajonett Modell 1886 ), von den französischen
    Poilus 'Rosalie' genannt, wurde im Januar1886 für das neue, erstmals mit rauchlosem
    Pulver schießende, Lebel Infanteriegewehr Mle1886 angenommen. Die Aufpflanzvorrichtung
    befand sich direkt unter dem Lauf. Die Verriegelung erfolgte über einen um 4mm drehbaren,
    gegen Federdruck gelagerten Ring, der mittels Drücker direkt betätigt wird.

    Im Laufe seines Daseins wurde die Konstruktion des Bajonetts mehrfach verändert:

    - ab 15. 06. 1888 entfiel der Führungszapfen in der Spiralfeder des Verriegelungsringes.
    Die Spiralfeder wurde von 6 auf 7 Gänge verlängert.

    - die 1. Ausführung besaß als Angel ein ca. 15 mm langes Gewindestück,
    auf welches der Weißmetallgriff aufgeschraubt wurde. Die Anschlagschraube
    des Verriegelungsrings sichert den Griff gegen verdrehen

    - die 2. Ausführung ab 1890 hatte eine bis zum Griffkopf durchgehende Angel,
    die durch eine runde Stahlmutter in einer passenden Ausfräsung des Griffkopfes
    gehalten wurde. Zum Drehen der Mutter dienten 2 kleine Aussparungen an ihrem
    Rand.

    - 1893 wurde das Verriegelungsstück verbreitert und die Dicke des Drückers für
    den nun erforderlichen 1mm längeren Weg beim Entriegeln angepasst. Die
    Aussparung am Verriegelungsring für die Anschlagsschraube wurde verlängert..

    - einige Bajonnette wurden für Radfahrtruppen ( Troupes Cyclistes ) schon
    vor dem Weltkrieg auf 340 mm Klingenlänge gekürzt.

    - ab 25.10.1914 wurden Messing / Tombak Griffe genehmigt.

    - nach dem Weltkrieg wurden Klingen und Pariertangen einiger Bajonette brüniert.


    Kennzeichnungen:

    Bajonette tragen auf dem Parierhaken links und Scheiden auf dem Ringband der
    Trageöse die Seriennummer mit einem Buchstaben - Präfix für den staatlichen Hersteller.

    - Manufacture Nationale d'Armes de Châtellerault ( MAC ) A, B, C, D, E
    - Manufacture Nationale d'Armes de Saint-Étienne ( MAS ) F, G, H, J, K, L, M, N, P, Q
    - Manufacture Nationale d'Armes de Tulle ( MAT ) R, S, T, U, V
    - X war Ausschuß und nur für Ausbildungszwecke

    Inspektionsmarken befinden sich bei den Mle1886 auf der Klingenwurzel und
    oberhalb der Trageöse auf der Scheide. Üblicherweise ein Großbuchstabe im
    Doppelkreis, im Kreis und im Feld, je nach Rang des 'Contrôleurs'.
     

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    Zuletzt bearbeitet: Jan. 29, 2018
  3. joehau

    joehau Moderator Mitarbeiter AbzeichenMod AbzeichenSponsorNeu

    Mle 1886 - Vergleich 1. Ausführung und 2. Ausführung

    Veränderungen der 2. Ausführung im Vergleich zur 1. Ausführung


    - die Angel führt ab 1890 durch die Griffhülse und ist im Griffkopf mit
    flacher Stahlmutter verschraubt ( Bild 1 )

    - die schräge Verriegelungswarze wurde ab 1893 verbreitert ( Bild 2 )

    - infolgedessen musste die Ausfräsung für den Endanschlag des
    Verriegelungsrings verlängert werden ( Bild 3 )

    - wegen des längeren Entriegelungswegs wurde der Drücker erhöht,
    der gewaffelte Knopf dafür abgeflacht ( Bild 4 - 5 )
     

    Anhänge:

Helmut Weitze Wöschler Orden Militaria und Antiquitäten FREI Heeresgeschichten Military-Books 1418 Military-Books 1418 Sammlergemeinschaft Deutscher Auszeichnungen IR 69 FREI Military-Books 1418