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Preußen - Kürassierdegen M1854

Dieses Thema im Forum "Deutsche Säbel" wurde erstellt von Preuße, März 4, 2008.

  1. Preuße

    Preuße Sehr aktives Mitglied AbzeichenUser

    Modell: Kürassierdegen M/54

    Gesamtlänge: ca. 1000 mm
    Klingenlänge: ca. 820 mm
    Klingenbreite: ca. 34 mm


    Eine Beutewaffe, ursprünglich für die französischen Dragoner und Carabinierie,
    der Unterschied war die Klingenlänge. 1876 wurde sie bei den preußischen
    Kürassieren eingeführt (leider nur das gekürzte Modell). Diese Waffe wurde
    auch in Solingen nachgebaut. (Nachbau nicht Kopie)

    Die beiden von mir vorgestellten Degen (Pallasche), Carab. und Dragon,
    hatten eine Länge von ca. 1210 mm bzw. ca. 1147 mm.

    "1890 wird der Pallasch nicht mehr am Boden geschleppt, deshalb entfällt
    vom 21. April an der untere Tragering. Er wird abgefeilt, sein Scheidenband
    aber belassen."

    "Verkürzung des Kürassierdegens 54.
    Auf den Mir gehaltenen Vortrag genehmige Ich, daß der Kürassierdegen 54
    soweit verkürzt wird, daß die Länge der Klinge derjenigen des Kavalleriedegens 89
    entspricht. Das Kriegsministerium hat das Weitere zu veranlassen.
    Berlin, den 5. März 1896. Wilhelm".

    (Quellenangabe: Gerd Maier, Preussische Blankwaffen Teil V)
     

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  2. joehau

    joehau Moderator / Sponsor Mitarbeiter AbzeichenMod AbzeichenSponsorNeu

    Modell: M1854 Kürassier-Degen ( eingeführt 1876 ) - Königreich Preußen

    Gesamtlänge: 980 mm
    Klingenlänge: 825 mm
    Klingenbreite max.: 33 mm
    Länge Scheide: 861 mm
    Masse: 1925 g

    Hersteller Klinge: Manufacture Impériale de Châtellerault


    Stempel:

    Inschrift Klingenrücken M're Imp'ale de Chât't Février 1864, Dragon Mle 1854
    preußische Abnahme auf Klingenrücken für die Kürzung der Klinge
    und unter dem Stichblatt für das Abbiegen des Stichblattes
    französische Abnahmen S Stern (Francois Schütz ) und B (Gregoire Bisch) auf Fehlschärfe rechts
    Truppenstempel auf Stichblatt und oberem Ringband 2.K.5.26.
    - Kürassier Regiment Königin (Pommersches) Nr. 2, 5. Eskadron, 26. Waffe.


    Beschreibung:

    Französisches Messing-Bügelgefäss mit drei Seitenspangen
    Halbe Griffkappe aus Messing
    Lederbespannte, gerippte Hilze mit Wicklung aus verdrilltem Messingdraht ( fehlt bis auf Rest )
    einschneidige Klinge mit beidseitiger Doppelhohlkehle, gekürzt, Mittelspitze
    Eisenblechscheide mit zwei Ringbändern, bewegliche Tragöse, untere Tragöse entfernt
    Mundblech durch 2 Schrauben auf den Flachseiten gesichert
    symmetrisches Schleppblech


    Anmerkungen:

    Erbeutete französische Sabre Dragon und Sabre Carabinier Mle.1854 wurden ab 1876
    bei den preussischen Kürassieren als Kürassierdegen K.D./54 weitergeführt. Der hier
    gezeigte war ein französischer Dragonerdegen. Der untere Tragering wurde ab 10.01.1895
    entfernt, das Ringband belassen. Mit AKO vom 05.02.1896 wurden Klinge und Scheide
    so gekürzt, dass die Länge dem Kavalleriedegen 89 entsprach. Das Stichblatt wurde abgebogen.
    Die Änderungen sind durch preussische Revisionsstempel auf dem Klingenrücken und
    dem Stichblatt abgenommen.
     

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    Edelweiß21, Deichkind und KIR gefällt das.
  3. Ruhrpottpreuße

    Ruhrpottpreuße Administrator / Sponsor Mitarbeiter AbzeichenAdmin AbzeichenSponsorNeu

    Hallo Jörg!
    Tolles Stück!
    Was bedeutet denn M're Imp'ale de Chât't? Imperiale ist klar, aber das andere?
     
  4. joehau

    joehau Moderator / Sponsor Mitarbeiter AbzeichenMod AbzeichenSponsorNeu

    womit wir wieder beim Thema 'zweisprachig' wären...

    Inschrift Klingenrücken: M're Imp'ale de Chât't Février 1864, Dragon Mle 1854

    Manufacture Impériale de Châtellerault - Kaiserliche Manufaktur (in) Châtellerault
    Février 1864, Dragon Mle 1854 - (hergestellt) Februar 1864, Dragoner Modell 1854

    Ich hätte es ja auch gleich ordentlich machen können !

    Gruß Jörg
     
  5. Ruhrpottpreuße

    Ruhrpottpreuße Administrator / Sponsor Mitarbeiter AbzeichenAdmin AbzeichenSponsorNeu

    Hallo Jörg!
    Vielen Dank! Hätte ich als Francophile Person auch drauf kommen können...
     
  6. joehau

    joehau Moderator / Sponsor Mitarbeiter AbzeichenMod AbzeichenSponsorNeu

    Modell: Kürassier-Degen M/54 ( eingeführt 1876 ) - Königreich Preußen

    Gesamtlänge: 980 mm
    Klingenlänge: 818 mm
    Klingenbreite max.: 32 mm
    Länge Scheide: 850 mm

    Hersteller Klinge: Gebrüder Weyersberg, Solingen


    Stempel:

    Herstellermarke auf der linken Fehlschärfe GEBR. WEYERSBERG SOLINGEN
    W83, Abnahmestempel und Reparaturstempel 83 G auf Klingenrücken für Kürzung der Klinge
    Unbekannte Stempel und Reparaturstempel 83 G für Kürzung der Scheide auf dem Deckblech
    Abnahmestempel an der Griffkappe, am abgebogen Stichblattlappen, auf dem Schleppblech.
    Truppenstempel auf Stichblatt und oben an der Scheide G.K.2.86.
    - Garde-Kürassier Regiment 2.Eskadron, 86. Waffe.


    Anmerkungen:

    Die erbeuteten französischen Sabre Dragon und Sabre Carabinier Mle.1854 wurden
    gem. AOK vom 05.08.1876 bei den preussischen Kürassieren als Kürassierdegen
    K.D./54 geführt. Später wurden baugleiche Kürassier-Degen, wie der hier gezeigte,
    auch in Solingen hergestellt. Der untere Tragering wurde ab 10.01.1895 entfernt,
    das Ringband belassen. Gemäß AKO vom 05.02.1896 wurden Klinge und Scheide
    so gekürzt, dass die Länge dem Kavalleriedegen 89 entsprach. Das Stichblatt wurde
    durch Erlaß vom 19. 10. 1901 abgebogen. Die Änderungen sind durch preussische
    Revisionsstempel auf dem Klingenrücken, dem Stichblatt und dem Deckblech der
    Scheide abgenommen.

    Nach Kriegsbeginn wurde mit der AKO vom 09.11.1914 der Kavalleriedegen durch
    aufpflanzbare Seitengewehre ersetzt. Diese Ordre wurde nur zögerlich im Laufe
    des Jahres 1915 umgesetzt. Einzelne Regimenter erhielten 1916 Degen aus der
    Etappe zurück. Mit Erlass vom 15. September 1915 behielten offiziell die Kavallerie-Offiziere
    und die nicht mit der Lanze bewaffneten Unteroffiziere den Kürassierdegen.

    AOK vom 05.08.1876 Einführung des Kürassier-Degen M/54 in Preußen
    AOK vom 05.02.1880 Einführung des Kürassier-Offizier-Degen M/54
    AKO vom 10.01.1895 Fortfall des unteren Rings und Schleppriemens der Mannschafts-Degenscheide ( bis auf Garde du Corps )
    AKO vom 05.03.1896 Kürzung der M54 auf die Länge der KD89 (ca. 100cm)
    AKO vom 15.06.1905 dunkle Einfärbung der Scheiden
    AKO vom 03.11.1911 Fortfall des unteren Rings und Schleppriemens der Offizierdegenscheide
    AKO vom 09.11.1914 Ersatz der Kavalleriedegen durch aufpflanzbare Seitengewehre ( jedoch nicht komplett durchgeführt )
     

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