Ich habe heute auf dem Flohmarkt ein Foto der Mannschaft der S M S Pfeil zu Erinnerung an die Dienstzeit von 1901-1904 bekommen. Kann mir ein Mitglieder sagen , wo es genau eingesetzt war ? Es sollte Ostasien sein. Habe jedoch keine genauen Daten bekommen , außer Baujahr 1891 und 1908 von der Emden gesetzt. Gruss Olli P.S.Foto kann ich gerne noch einstellen, wenn es gewünscht ist.
Ich würde es auch gerne sehen[(img)]http://home.htp-tel.de/estrilda/smilies/images/ok0037.gif[/(img)]
Och - wenn ihm langweilig ist ..... das ist dann übrigens S.M.S. Pfeil (2), ursprünglich gebaut als Aviso, später umgebaut zum Kleinen Kreuzer! Schwesterschiff war S.M.S. Blitz (2) . Allerdings sind beide bereits 1882 vom Stapel gelaufen! Hier 2 Links: http://www.deutsche-schutzgebiete.de/sms_pfeil.htm http://www.deutsche-schutzgebiete.de/sms_blitz.htm Habe in meinen Büchern leider nur eine Verwendung von S.M.S. Pfeil (2) vor Afrika und Südamerika nachweisen können! Hansen schreibt dazu: "....1888 bis 1890 blockierte ein Kreuzergeschwader mit Leipzig, Carola, Sophie, Möwe, Schwalbe und Pfeil die Küste Deutsch-Ostafrikas und unternahmen dort Landeunternehmen zur Unterbindung des Sklavenhandels durch arabische Händler. 1891 ging das Geschwader nach Chile, 1893 wurde es in Kapstadt aufgelöst." Hoffe, ich konnte Dir helfen - als Dank schick mir bitte das Bild! Gruß, Marcus.
Ein kleines Detail ist mir grad erst aufgefallen: Der Nachtfahrtanzeiger! Das ist der Kreis mit dem Kreuz, der sich über den Personen befindet. Er gehört zu den Signalmitteln vom Typ "Semaphor" - also ein Zeigertelegraf - eben nur beleuchtet! Diese waren aber recht unpraktisch; sie wurden auf besonderen Wunsch von S.M. eingeführt, aber nicht selten nach Werftauffenthalten in der Werft "vergessen".....1906/07 wurden sie generell von Bord gegeben!
Großen Wert scheinen sie nicht gehabt zu haben! Nach dem damaligen Stand der Elektrotechnik dürfte die Lichtausbeute auch recht dürftig gewesen sein (es war ja kein Scheinwerfer) - dazu kommt noch der Rauch des Schiffes, schlechtes Wetter etc. Einführung des Gerätes - das mit vollem Namen "Gottwaldscher Nachtwinker" heißt - dürfte um 1895 gewesen sein; plus 2 - 3 Jahre. Hier übrigens die Signale - gedacht war er ja als Befehlsgeber für andere Schiffe:
Meyers Großes Konversations-Lexikon von 1908 weiß dazu: Nachtwinker (Nachtsemaphor), von Gottwald angegebene Signale, sind am Fockmast der deutschen Kriegsschiffe angebracht; sie bestehen aus einem Zweihebelapparat[368] als Signalgeber, den Verbindungskabeln und den Nachtwinkern, mehreren elektrischen Laternen, die am Mast aufgeheißt werden.
Gern geschehen! Habe noch was gefunden - und zwar zu den 2 Revolverkanonen (entschuldige bitte, daß ich die Infos nur Bröckchenweise gebe, aber ich hab grad Urlaub und komme deswegen zu nix! ). Ich zitiere Nottelmann, "Die Brandenburg-Klasse": Als ausgesprochene Nahbereichswaffe führte die Deutsche Marine ab dem Herbst 1896 noch die 3,7-cm-Maschinenkanone nach dem Patent Maxim ein. Dahinter stand der Wunsch, anlaufende Torpedoboote regelrecht mit einem "Feuerhagel" überschütten zu können und damit deren Besatzung am Gebrauch ihrer Waffen zu hindern. Eine Wirkung auf den Bootsrumpf selbst konnte bei diesem Kaliber ausgeschlossen werden, dafür wurde weiterhin auf den Einzeltreffer aus der "8,8" vertraut.(Anmerkung: Gemeint ist das 8,8cm-Torbedoboots-Abwehr-Geschütz) Insgesamt aber hielt man das Massenfeuer der Maxim sogar für den entscheidenderen Aspekt. Ihre Daten waren folgende: Länge = 1,11 Meter Gewicht der Rohre = 0,03 Tonnen Gewicht der Lafette = 0,26 Tonnen Maximale Schußweite = 38 hm (bei 15 Grad Erhöhung) Minimale Schußweite = 0,38 - 0,66 hm, je nach Aufstellungshöhe (bei 10 Grad Senkung) Feuergeschwindigkeit = 33 Schuß/min (gezielt) 100 Schuß/min (maximal) Patronengewicht = 0,66kg V/0 = 540m/s Dotation (Lebensdauer des Laufes) = 15.000 bzw. 18.000 (1904) Schuß. Nachtrag: Ähnliche Revolverkanonen wurden zeitweise auch im deutschen Festungsbau als "Grabenstreichen" verwendet! In der ehem. dt. Fortification "Großherzog von Baden"(jetzt "Fort Frere") bei Straßburg konnten wir eine solche "Grabenstreiche" besichtigen. Bild 2 zeigt die durch eine Falltüre verschließbare Scharte, darunter ist noch der ehemalige Sitz der Lafette an der Wand erkennbar. Bild 3 zeigt das Schußfeld - natürlich war der Graben damals absolut kahl und "aufgeräumt"! Man stelle sich das vor: Mit Kaliber 3,7cm auf Menschen - da gibt es keinen Streifschuß!!!