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S98/05 n.A. - Bayern

Dieses Thema im Forum "Seitengewehr Modell 1898/05 neues Modell" wurde erstellt von sleepwalker, Feb. 4, 2009.

  1. sleepwalker

    sleepwalker Sehr aktives Mitglied AbzeichenUser

    Modell: Seitengewehr 98/05 n.A. - Bayern, Amberg-Ausführung

    Gesamtlänge: 500 mm
    Klingenlänge: 367 mm
    Klingenbreite: 25 mm an der Fehlschärfe, sich verbreiternd auf 33 mm
    Länge Scheide: 389 mm

    Hersteller Klinge: F.Herder A. Sn., Solingen
    Montage: Kgl. Bayr. Gewehrfabrik, Amberg

    Gewehr: G98 Serie


    Geschichtliches:

    Das S98/05 n.A. löste ab 1915 das S98/05 a.A. ab. Die Modifikationen waren:

    - Wegfall der Laufringbacken ( Produktionserleichterung )
    - Anbringen eines Feuerschutzbleches ( Schutz der Griffschalen gegen Versengen bei Verwendung mit Kar. 98 )
    - Stahlscheide (wesentlich haltbarer als die Lederscheide des S98/05 a.A.)

    In der Übergangsphase der Produktion wurden 1915 auch Zwittermodelle hergestellt.

    Das S98/05 n.A wurde neben dem S84/98 n.A. zu dem Standardseitengewehr
    der deutschen Armee.

    Auf Truppenstempel wurde bei S98/05 n.A. während des ersten Weltkrieges
    weitestgehend verzichtet.

    Als Abnahmestempel findet man bei den neu produzierten SG 98/05n.A. nur "W" für
    Preußen, Sachsen und Württemberg und "L" für Bayern, wobei auch "W" abgenomme
    Stücke mit bayerischen Truppenstempel existieren.


    Beschreibung:

    2 gerippte Holzgriffschalen mit runden Reinigungslöchern, 9 Kerben
    2-fach verschraubt, glatte Griffschraubenköpfe, geschlitzte Muttern
    Stahl-Griffsockelplatte zwischen Parierstange und Griffschalen
    Haltestiftmutter ohne Schlitz
    TO-Nut 40 mm
    Griffrücken mit Feuerschutzblech
    blanke Klinge, zum Ort hin breiter werdend, runde Hohlkehle
    Stahlblechscheide, Mundblech mit Schraube auf Tragehakenseite gesichert


    Anmerkungen:

    In Bayern wurde nur 1915 und nur mit den Doppelherstellern F.Herder A. Sn.,
    Solingen und Amberg eine seltene Version des S98/05 n.A. mit runden Reinigungslöchern,
    in den Griffschalen hergestellt. Es scheint eine Übergangsproduktion gewesen zu sein,
    da auch S98/05 a.A. mit L15 Abnahme beider Hersteller mit runden Reinigungslöchern
    existieren.

    Die Klingen wurden von F.Herder geliefert. Die Monatge scheint in Amberg stattgefunden
    zu haben.

    Bei dem gezeigten Stück handelt es sich um ein L15 abgenommens S98/05 n.A.
    der bayerischen Variante mit runden Reinigungslöchern in den Griffschalen.
    Das Seitengewehr trägt bayerische Abnahmestempel und keinen Truppenstempel.

    Das hier gezeigte Stück ist in einer Seitengewehrtasche für das S98/05 eines
    Herstellers aus Kaiserslautern von 1915 versorgt. Sie trägt frontseitig den
    Truppenstempel des Kgl. Bayer. 2. Chevaulegers-Regiments. Dieses belegt,
    dass ab 1915 bei der bayerischen Kavallerie S98/05 geführt wurden.

    An der Seitengewehrtasche befindet sich ein bayerischer Uffz.-Faustriemen.
     

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  2. sleepwalker

    sleepwalker Sehr aktives Mitglied AbzeichenUser

    Modell: Seitengewehr 98/05 n.A. - Bayern

    Gesamtlänge: 500 mm
    Klingenlänge: 367 mm
    Klingenbreite: 25 mm an der Fehlschärfe, sich verbreiternd auf 33 mm
    Länge Scheide: 389 mm

    Hersteller Klinge: F.Herder A.Sn.
    Montage: Fichtel & Sachs, Schweinfurt 1916

    Gewehr: G98 Serie


    Stempel:

    bayrischer fiskalischer Eigentumstempel L16 auf dem Klingenrücken
    rechte Fehlschärfe Herstellerstempel gekreuzten Schlüssel ( F. Herder A.Sn.) und Fichtel & Sachs
    Abnahmestempel auf dem Klingenrücken, dem Griffkopf, der Parierstange,
    auf jeder Schraube und Mutter des Griffes, auf der Mutter des Haltestiftes,
    an der Innensteite des Haltestiftes und auf dem Klingenrücken.

    Kontroll-/Produktionsstempel, die bei der Produktion eingeschlagen wurden
    Griffschalen mit Bleistift nummeriert (186)
    frontseitige Griffschale eingeschlagenes "L"

    Truppenstempel ist nicht vorhanden.


    Anmerkungen:

    Der Hersteller Fichtel & Sachs hat nur für Bayern von 1915 bis 1918
    Seitengewehre gefertigt. Die Produktion wurde 1915 von der Kgl. Gewehrfabrik
    Amberg an die Firma Fichtel & Sachs weitergegeben. Wie bei Amberg auch, stammen
    die Klingen von F. Herder A.Sn. Das Firmenlogo mit den gekreuzten
    Schlüsseln befindet sich oberhalb des Fichtel & Sachs Logos.
    Später stellte Fichtel & Sachs auch selbst Klingen her.

    Die Verarbeitungsqualität ließ während des Krieges geringfügig nach. Bei dem
    gezeigten Stück sind die Griffschalen nicht passgenau. Dieses ist ab 1916
    bei fast allen Herstellern festzustellen.

    Die Scheide ist schwarz lackiert und hat keine sichtbaren Stempel.

    Das hier gezeigte Stück ist in einer 98/05 Seitengewehrtasche bayerischen Modells versorgt,
    welche rückseitig den Kammerstempel des Bekleidungsdepot des III Kgl. Bayr. Armee-Korps
    trägt. ( siehe auch Carter Nr. 274 aus "Bayonet belt Frogs II" von Anthony Carter,
    Tharston Press, 1983 )

    An der Seitengewehrtasche befindet sich eine dienstliche Troddel einer 11. Kompagnie.
     

    Anhänge:

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