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S98/05 n.A.S.abg. ( Säge abgeschliffen ) - Preußen / Sachsen / Württemberg

Dieses Thema im Forum "Seitengewehr Modell 1898/05 neues Modell" wurde erstellt von sleepwalker, März 27, 2008.

  1. sleepwalker

    sleepwalker Sehr aktives Mitglied AbzeichenUser

    Modell: Seitengewehr 98/05 n.A.S.abg. - Preußen / Sachsen / Württemberg

    Gesamtlänge: 500 mm
    Klingenlänge: 368 mm
    Klingenbreite: 25 mm an der Fehlschärfe, sich verbreiternd auf 33 mm
    Länge Scheide: 389 mm

    Hersteller: Deutsche Maschinen A.G. Duisburg


    Stempel:

    fiskalischer Eigentumstempel W16
    Abnahmestempel auf Klingenrücken, ein schwach geschlagener am Griffkopf, zwei auf dem Mundblech
    auf dem Klingenrücken eine Registriernummer


    Beschreibung:

    2 gerippte Holzgriffschalen mit 9 Kerben, 2-fach verschraubt, glatte Griffschraubenköpfe, geschlitzte Muttern
    Stahl-Griffsockelplatte zwischen Parierstange und Griffschalen
    Haltestiftmutter ohne Schlitz
    TO-Nut 40 mm
    Griffrücken mit Feuerschutzblech
    blanke Klinge mit abgeschliffenem Sägerücken, zum Ort hin breiter werdend
    Stahlblechscheide mit Tragehaken und Ortknopf


    Anmerkungen:

    Ab 1918 bei vielen deutschen Sägerücken-Seitengewehren die Säge abgeschliffen.

    Aufgrund der Gerüchte, dass in Gefangenschaft geratene Soldaten mit Sägerücken-Seitengewehren
    erschossen würden, wurde im Juli 1915 durch den dt. Generalstab eine Untersuchung befohlen.
    Diese ergab, dass eine Schlechterbehandlung von Gefangenen mit Sägerücken-Seitengewehre nicht
    vorläge. Tatsächlich wurde durch die Kriegsgegner entsprechende Propaganda betrieben und die
    Verwendung dieser Seitengewehre als Verstoß gegen das Völkerrecht angesehen. Tatsächlich
    verstießen die Sägen nicht gegen das Völkerrecht. Bis heute gibt es Bajonette oder Feldmesser
    mit Sägerücken. Die Sägerückenseitengewehre waren nur als "Pionierwaffen" und nur zum Sägen von
    Holz / als Werkzeug gedacht.

    Dies Problem ging soweit, dass Soldaten sich weigerten, mit Sägerücken-Seitengewehr in den Einsatz
    zu gehen. Viele entledigten sich auch ihres Seitengewehrs. Auf Drängen div. Armeestellen sollte dieser
    Umstand beseitigt werden. Die Sägerücken der Seitengewehre hatten 1917 darüber hinaus kaum noch
    Gebrauchswert.

    Am 16.09.1917 kam es zu einer Beschränkung in der Benutzung der Sägerücken-Seitengewehre. Diese
    wurden bei Frontformationen gegen Seitengewehre ohne Sägerücken ausgetauscht. Bei diesen Einheiten
    durften sich keine Seitengewehre mit Sägerücken befinden. Als Ersatz für die Sägerücken wurde die
    "Noris-Säge" ausgegeben.

    Ersatz-, Etappen, Garnisions-, Inlandseinheiten usw. führten jedoch weiter Sägerücken-Seitengewehre.
    Diese durften jedoch 50% des Bestandes nicht überschreiten, überzählige wurden eingelagert.

    Zwischenzeitlich wurde überlegt, wie die nun freigewordenen Sägerücken-Seitengewehre verwendet
    werden könnten. Versuche mit abgeschliffenen Sägerücken hatten gezeigt, dass sie ohne Nachteile
    weiterverwendet werden konnten.

    Am 06.01.1918 erging der Auftrag die Sägerücken abzuschleifen. Diese Seitengewehre erhielten die
    Bezeichnung "Säge abgeschliffen" (S.abg.) und durften auch an Frontformationen ausgegeben werden.

    Das gezeigte Stück ist ein einer zugehörigen Seitengewehrtasche mit Hersteller von 1917 versorgt
    und mit einer Troddel einer 5. Kompagnie aus Kriegsproduktion versehen. Die Troddel hat keinen
    Schieber und ist sehr grob gearbeitet. Das Band besteht aus groben Material (Wolle oder/und Zellstoff).
    Das gezeigte Koppel trägt ein feldgrau lackiertes Mannschaftskoppelschloss M16 mit Lederlasche. Der
    Stahlhelm ist ein Modell 16 mit "Mimikri"-Tarnanstrich.

    Auf dem Klingenrücken befindet sich eine Registriernummer. Solche 3 stelligen Nummern findet man häufig
    bei bayerischen Stücken sowie Exemplaren mit abgeschliffenem Sägerücken. Es ist bekannt, dass auch
    mit W gestempelte Stücke im bayerischen Kontingent eingesetzt waren (Truppenstempel).
    Ein Truppenstempel ist nicht vorhanden, da im Krieg auf Truppenstempel weitestgehend wurde.

    DEMAG ist bekannt dafür, dass es Abweichungen in den Dimensionen der Parierstange gegeben hat.
    Es gibt geringfüging dickere und dünnere sowie leicht längere als es die Maßtafeln vorschreiben. Das
    gezeigte Stück hat eine leicht dünnere und längere Parierstange.
     

    Anhänge:

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