Modell: Artillerie-Faschinenmesser M/1879 - Königreich Sachsen Gesamtlänge: 770 mm Klingenlänge: 628 mm Klingenbreite: 40 - 28,5 - 40 mm Länge der Scheide: 640 mm Masse Seitengewehr: 962 g Masse Scheide: 342 g Hersteller: Gebrüder Weyersberg, Solingen Stempel: auf dem Klingenrücken fiskalischer Eigentumstempel A80 ( König August 1880 ) Revisionsstempel gekröntes S auf Klingenrücken, auf dem Ortblech körperseitig und oben auf dem Deckblech Klingenunterseite eine '1' Fehlschärfe rechts Firmenzeichen GEBR. WEYERSBERG, SOLINGEN Truppenstempel auf Parierstange und Mundblech körperseitig: 12.A.8.10 - Kgl. Sächsisches 1. Feld-Artillerie-Regiment Nr.12, 8.Batterie, 10.Waffe Beschreibung: Messinggriffkopf mit angedeuteter Säbel-Griffkappe 2 Hartgummigriffschalen mittels 3 Nieten und Messingunterlegscheiben vernietet umlaufende Querrillen Angel bis zur Mitte des Griffkopfes beidseitig aussen sichtbar Angelende auf dem Griffkopf vernietet gerade Parierstange aus Stahl, Enden auf- bzw. abwärts gebogen lange sich verjüngende Klinge, im letzten Drittel sich wieder verbreiternd Mittelspitze, Hohlkehle nur auf der rechten Seite schwarze Lederscheide mit auf der Rückseite verdrahteten Messingbeschlägen Deckblech mit Haltefedern durch 1 Schraube gesichert, Ortknopf, ovaler Tragehaken Anmerkungen: Das Faschinenmesser wurde 1879 angenommen und 4.000 Stück bei Weyersberg in Solingen bestellt. Im Mai 1880 begann die Auslieferung. Nicht aufpflanzbare Seitenwaffen waren zu der Zeit bereits ein Auslaufmodell, und so blieb das M/1879 nur rund 10 Jahre im Dienst. Die meisten wurden 1892 ins Ausland verkauft. Das M/1879 war das letzte Modell eines sächsischen Faschinenmessers und zugleich hinsichtlich Größe und Formgebung das Unikat unter den deutschen Faschinenmessern. Trotz aller Bestrebungen, die Bewaffnung im deutschen Reich zu vereinheitlichen, ging Sachsen hier einen Sonderweg. Bemerkenswert ist die Klinge, die man heute als 'Bolo-Klinge' bezeichnen würde und von der Gewichtsverteilung ganz auf Hieb ausgelegt ist. Interessant ist die auch Verwendung eines neuen Werkstoffes für die Griffschalen, das von Charles Goodyear entdeckte Hartgummi, wie es auch bei den schweizer Säbelbajonetten in der selben Zeit eingesetzt wurde.