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Sachsen - Artillerie-Faschinenmesser M/1879

Dieses Thema im Forum "Deutschland" wurde erstellt von Radetzky, Jan. 25, 2008.

  1. Radetzky

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    Modell: Artillerie-Faschinenmesser M/1879 - Königreich Sachsen

    Gesamtlänge: 770 mm
    Klingenlänge: 628 mm
    Klingenbreite: 40 - 28,5 - 40 mm
    Länge der Scheide: 640 mm
    Masse Seitengewehr: 962 g
    Masse Scheide: 342 g

    Hersteller: Gebrüder Weyersberg, Solingen


    Stempel:

    auf dem Klingenrücken fiskalischer Eigentumstempel A80 ( König August 1880 )
    Revisionsstempel gekröntes S auf Klingenrücken, auf dem Ortblech körperseitig
    und oben auf dem Deckblech
    Klingenunterseite eine '1'
    Fehlschärfe rechts Firmenzeichen GEBR. WEYERSBERG, SOLINGEN
    Truppenstempel auf Parierstange und Mundblech körperseitig: 12.A.8.10
    - Kgl. Sächsisches 1. Feld-Artillerie-Regiment Nr.12, 8.Batterie, 10.Waffe


    Beschreibung:

    Messinggriffkopf mit angedeuteter Säbel-Griffkappe
    2 Hartgummigriffschalen mittels 3 Nieten und Messingunterlegscheiben vernietet
    umlaufende Querrillen
    Angel bis zur Mitte des Griffkopfes beidseitig aussen sichtbar
    Angelende auf dem Griffkopf vernietet
    gerade Parierstange aus Stahl, Enden auf- bzw. abwärts gebogen
    lange sich verjüngende Klinge, im letzten Drittel sich wieder verbreiternd
    Mittelspitze, Hohlkehle nur auf der rechten Seite
    schwarze Lederscheide mit auf der Rückseite verdrahteten Messingbeschlägen
    Deckblech mit Haltefedern durch 1 Schraube gesichert, Ortknopf, ovaler Tragehaken

    Anmerkungen:

    Das Faschinenmesser wurde 1879 angenommen und 4.000 Stück bei Weyersberg
    in Solingen bestellt. Im Mai 1880 begann die Auslieferung. Nicht aufpflanzbare
    Seitenwaffen waren zu der Zeit bereits ein Auslaufmodell, und so blieb das M/1879
    nur rund 10 Jahre im Dienst. Die meisten wurden 1892 ins Ausland verkauft.

    Das M/1879 war das letzte Modell eines sächsischen Faschinenmessers und zugleich
    hinsichtlich Größe und Formgebung das Unikat unter den deutschen Faschinenmessern.
    Trotz aller Bestrebungen, die Bewaffnung im deutschen Reich zu vereinheitlichen,
    ging Sachsen hier einen Sonderweg. Bemerkenswert ist die Klinge, die man heute
    als 'Bolo-Klinge' bezeichnen würde und von der Gewichtsverteilung ganz auf Hieb
    ausgelegt ist. Interessant ist die auch Verwendung eines neuen Werkstoffes für die
    Griffschalen, das von Charles Goodyear entdeckte Hartgummi, wie es auch bei
    den schweizer Säbelbajonetten in der selben Zeit eingesetzt wurde.
     

    Anhänge:

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