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Seitengewehr 71 - Bayern

Dieses Thema im Forum "Seitengewehr Modell 1871" wurde erstellt von sleepwalker, März 28, 2008.

  1. sleepwalker

    sleepwalker Sehr aktives Mitglied AbzeichenUser

    Modell: Seitengewehr 71 mit Scheide 76


    Hersteller: Weyersberg & Stamm, Solingen


    Stempel:

    Abnahmestempel für die Maßhaltigkeit auf dem Griffkopf
    Parierstange Waffennummer 48263
    Truppenstempel B.14.R.10.208 - Königlich Bayerisches 14. Infantrie-Regiment 'Hartmann',
    10. Kompagnie, Seitengewehrnummer 208


    Beschreibung:

    Bayerisches Infanterieseitengewehr 71 in Scheide 76 in dazugehöriger Seitengewehrtasche und
    entsprechender Kompanie-Troddel (Dienststück) rot-gelb-rot für die 10. Kompagnie (urspr. Schreibweise).

    Das S71 wurde am 22. März 1872 in Preußen, Württemberg und Sachsen eingeführt. Bayern führte
    es nur auf dem Papier 1872 ein. Tatsächlich eingeführt wurden die ersten Stücke jedoch erst im
    August 1877 und vorerst nur beim I. Kgl. Bayr. Armeekorps.

    Das hier gezeigte Stück trägt nur einen einzelnen Abnahmestempel auf dem Griffkopf. Dieser ist,
    wie auch der Truppenstempel, genau anders herum eingeschlagen wie bei den anderen Königreichen.
    Man kann den Stempel also erst richtig lesen, wenn man das Stück am Griff in der Hand hält.
    Klingenrückenstempel sind keine vorhanden.

    Der Hersteller Weyersberg & Stamm stellte S71 nur für Bayern her.

    Die vorliegende Scheide ist das bayerische Modell mit Trageöse für die Befestigung mittels einem
    an der Seitengewehrtasche angebrachten Schnallriemen. Sie führte offiziell die Bezeichnung 'Scheide 76'.
    Die gezeigte Scheide hat keine Abnahmestempel.

    Das Stück trägt den Truppenstempel des Königlich Bayerischen 14. Infantrie-Regiments 'Hartmann',
    Standort war Nürnberg. Das 14. Inf.-Reg. gehörte zum III. Kgl. Bayr. Armeekorps. Das II. und III.
    Armeekorps wurden erst ab 1882 mit Gewehren und Seitengewehren 71 ausgerüstet.
    Vorn trägt das gezeigte S71 eine typische bayerische Registrationsnummer (48263).

    Nach Einführung des S71/84 wurde das S71 in Bayern ausgemustet. Eingelagerte S71
    wurden erst wieder im Weltkrieg in Dienst gestellt.
     

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  2. joehau

    joehau Moderator / Sponsor Mitarbeiter AbzeichenMod AbzeichenSponsorNeu

    Modell: Infanterie - Seitengewehr M/71 - Bayern

    Gesamtlänge: 597 mm
    Klingenlänge: 468 mm
    Klingenbreite: 27 mm
    Länge der Scheide: 502 mm
    Durchmesser Laufring: 17 mm


    Hersteller: Weyersberg & Stamm, Solingen

    Gewehr: G71, G88, G88/05 und G88/14


    Stempel:

    Herstellermarke WEYERSBERG & STAMM SOLINGEN linke Fehlschärfe
    1 Revisorstempel hinten am Griffkopf
    2 auf dem Deckblech, je einer auf Mundblech und Ortkugel
    Waffennummer 78490 auf Parierstange außen
    Truppenstempel auf Parierstange B.7.R.7.174. - Königlich Bayerisches 7.Infantrie-Regiment,10.Kompagnie, Waffe 174
    Truppenstempel Ortblech B.5.R.8.45. - Königlich Bayerisches 5.Infantrie-Regiment, 8.Kompagnie, Waffe 45

    Beschreibung:

    Gefäß aus Messingguss, Vorderseite gerippt, Rückseite glatt, schnabelförmiger Griffkopf
    bis Griffkopf durchgehende Angel, Griff durch Eisenniet und Halteschraube mit der Angel verbunden
    außenliegende Haltestiftfeder, eiserner Haltestift
    S-förmig geschwungene Parierstange aus Eisen mit integriertem Laufring
    T-Nut 35 mm
    einschneidige Klinge mit beidseitigem Hohlschliff, zur Spitze zweischneidig
    schwarze Lederscheide mit Messingblechbeschlägen, Ortknopf
    Mund- und Ortblach mit dem Leder einseitig verdrahtet
    Haltefedereinsatz durch 1 Schraube auf der Flachseite gesichert
    aufgelötete Trageöse


    Anmerkungen:

    Das Infanterieseitengewehr M/71 wurde am 22.03.1872 in Preußen, Württemberg
    und Sachsen angenommen. In Bayern erfolgte die Einführung erst im August 1877
    zunächst nur beim I. Kgl. Bayr. Armeekorps, bei den anderen AK ab 1882. Mit der
    Einführung des S71/84 wurde das S71 in Bayern ausgesondert.

    Um ihre vorhandenen Seitengewehrtaschen weiter nutzen zu können, war das bayrische
    M/71 in der Scheide M/76, die eine Tragöse anstelle des Tragehakens besaß, versorgt.

    Weyersberg & Stamm stellte ab 1876 S71 nur für Bayern her.

    Im Weltkrieg wurden die noch verbliebenen S71 reaktiviert und mit älteren Gewehrmodellen
    bei Ersatz-, Etappen-, Reserveeinheiten sowie bei Landwehr und Landsturm geführt.
     

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