Modell: Seitengewehr 71 mit Scheide 76 Hersteller: Weyersberg & Stamm, Solingen Stempel: Abnahmestempel für die Maßhaltigkeit auf dem Griffkopf Parierstange Waffennummer 48263 Truppenstempel B.14.R.10.208 - Königlich Bayerisches 14. Infantrie-Regiment 'Hartmann', 10. Kompagnie, Seitengewehrnummer 208 Beschreibung: Bayerisches Infanterieseitengewehr 71 in Scheide 76 in dazugehöriger Seitengewehrtasche und entsprechender Kompanie-Troddel (Dienststück) rot-gelb-rot für die 10. Kompagnie (urspr. Schreibweise). Das S71 wurde am 22. März 1872 in Preußen, Württemberg und Sachsen eingeführt. Bayern führte es nur auf dem Papier 1872 ein. Tatsächlich eingeführt wurden die ersten Stücke jedoch erst im August 1877 und vorerst nur beim I. Kgl. Bayr. Armeekorps. Das hier gezeigte Stück trägt nur einen einzelnen Abnahmestempel auf dem Griffkopf. Dieser ist, wie auch der Truppenstempel, genau anders herum eingeschlagen wie bei den anderen Königreichen. Man kann den Stempel also erst richtig lesen, wenn man das Stück am Griff in der Hand hält. Klingenrückenstempel sind keine vorhanden. Der Hersteller Weyersberg & Stamm stellte S71 nur für Bayern her. Die vorliegende Scheide ist das bayerische Modell mit Trageöse für die Befestigung mittels einem an der Seitengewehrtasche angebrachten Schnallriemen. Sie führte offiziell die Bezeichnung 'Scheide 76'. Die gezeigte Scheide hat keine Abnahmestempel. Das Stück trägt den Truppenstempel des Königlich Bayerischen 14. Infantrie-Regiments 'Hartmann', Standort war Nürnberg. Das 14. Inf.-Reg. gehörte zum III. Kgl. Bayr. Armeekorps. Das II. und III. Armeekorps wurden erst ab 1882 mit Gewehren und Seitengewehren 71 ausgerüstet. Vorn trägt das gezeigte S71 eine typische bayerische Registrationsnummer (48263). Nach Einführung des S71/84 wurde das S71 in Bayern ausgemustet. Eingelagerte S71 wurden erst wieder im Weltkrieg in Dienst gestellt.
Modell: Infanterie - Seitengewehr M/71 - Bayern Gesamtlänge: 597 mm Klingenlänge: 468 mm Klingenbreite: 27 mm Länge der Scheide: 502 mm Durchmesser Laufring: 17 mm Hersteller: Weyersberg & Stamm, Solingen Gewehr: G71, G88, G88/05 und G88/14 Stempel: Herstellermarke WEYERSBERG & STAMM SOLINGEN linke Fehlschärfe 1 Revisorstempel hinten am Griffkopf 2 auf dem Deckblech, je einer auf Mundblech und Ortkugel Waffennummer 78490 auf Parierstange außen Truppenstempel auf Parierstange B.7.R.7.174. - Königlich Bayerisches 7.Infantrie-Regiment,10.Kompagnie, Waffe 174 Truppenstempel Ortblech B.5.R.8.45. - Königlich Bayerisches 5.Infantrie-Regiment, 8.Kompagnie, Waffe 45 Beschreibung: Gefäß aus Messingguss, Vorderseite gerippt, Rückseite glatt, schnabelförmiger Griffkopf bis Griffkopf durchgehende Angel, Griff durch Eisenniet und Halteschraube mit der Angel verbunden außenliegende Haltestiftfeder, eiserner Haltestift S-förmig geschwungene Parierstange aus Eisen mit integriertem Laufring T-Nut 35 mm einschneidige Klinge mit beidseitigem Hohlschliff, zur Spitze zweischneidig schwarze Lederscheide mit Messingblechbeschlägen, Ortknopf Mund- und Ortblach mit dem Leder einseitig verdrahtet Haltefedereinsatz durch 1 Schraube auf der Flachseite gesichert aufgelötete Trageöse Anmerkungen: Das Infanterieseitengewehr M/71 wurde am 22.03.1872 in Preußen, Württemberg und Sachsen angenommen. In Bayern erfolgte die Einführung erst im August 1877 zunächst nur beim I. Kgl. Bayr. Armeekorps, bei den anderen AK ab 1882. Mit der Einführung des S71/84 wurde das S71 in Bayern ausgesondert. Um ihre vorhandenen Seitengewehrtaschen weiter nutzen zu können, war das bayrische M/71 in der Scheide M/76, die eine Tragöse anstelle des Tragehakens besaß, versorgt. Weyersberg & Stamm stellte ab 1876 S71 nur für Bayern her. Im Weltkrieg wurden die noch verbliebenen S71 reaktiviert und mit älteren Gewehrmodellen bei Ersatz-, Etappen-, Reserveeinheiten sowie bei Landwehr und Landsturm geführt.