Modell: Seitengewehr S71/84 - Kgr. Württemberg Gesamtlänge: 379 mm Klingenlänge: 253 mm Klingenbreite: 26 mm Laufringdurchmesser: 17 mm Länge Scheide: 286 mm Hersteller: Alex Coppel, Solingen Waffe: M1871, M1871/84, G1888 Stempel: militärfiskalischer Eigentumstempel gekröntes W87 auf dem Klingenrücken württembergischer Truppenstempel auf rückseitiger Parierstange 122.R.9.11. Württembergisches Reserve-Infanterie Regiment Nr. 122, 9. Kompagnie, 11.Waffe 1 Abnahmestempel auf dem Klingenrücken, 2 am Griffkopf, je einer auf der Parierstange klingenseitig und auf der Angel am Griffrücken 2 Abnahmesstempel auf dem Decklech der Scheide je einer auf Mund- und Ortblech Truppenstempel auf dem Mundblech 122.R.9.11. ein früherer Truppenstempel wurde gelöscht Beschreibung: 2 Holzgriffschalen mit Unterlegscheiben vernietet innenliegende Drückerfeder, ungeschlitzte Haltestiftmutter T-Nut 30 mm Klinge mit kurzer eckiger Hohlkehle schwarze Lederscheide mit 2 Zierrillen, Stahlblechbeschläge, Tragehaken Haltefedereinsatz mit einer Schraube gesichert Anmerkungen: Das S71/84 wurde am 31.01.1884 als erstes preussisches Seitengewehr mit innenliegender spiralförmiger Drückerfeder (Patent Weyersberg) für das Gewehr 71 angenommen. Ab 1886 erfolgte die Umrüstung auf S71/84. Die ersten S71/84 wurden noch mit außenliegender Blattfeder geliefert. Bald darauf, bei der Einführung des kürzeren Gewehrs 88 befand man die Gesamtlänge bei aufgepflanzten Seitengewehr im Vergleich zu den französischen Waffen als zu kurz. Die S71/84 kamen in die Depots und das S71 wurde wieder eingeführt. Nur Truppen bei denen das lange Seitengewehr den Dienstablauf störte, behielten das S71/84. Für die Kaiserliche Schutztruppe in den deutschen Kolonien wurde aufgrund der klimatischen Verhältnisse das S71/84 in Stahlblechscheiden versorgt. Auf das 1998 eingeführte Mauser Gewehr 98 passte das S71/84 mit seiner kurzen T-Nut nicht mehr. Es gab mehre Aptierungsversuche, die sich beim Aufpflanzen als zu instabil erwiesen. Schließlich modifizierte man den gesamten Griffkopf und es entstand daraus das S84/98 alter Art mit 40 mm TO-Nut. 1914 wurden fast alle verbliebenen S71/84 zu S84/98 a.A. umgearbeitet.