Hallo, ich habe dieses Tüllenbajonett mit Dreikantklinge bekommen und würde es gern bestimmen lassen. Wer kennt sich aus? Das Exemplar hat eine Gesamtlänge von 532mm, eine Klinkenlänge von 415mm, eine max. Klingenbreite von 22mm. Der innere Tüllendurchmesser beträgt 21mm. Auf dem Bajonettarm befindet sich einerseits eine 2009, anderseits mehrere kleine Stempel: 1. Wappenschild mit dem Großbuchstaben S (Sachsen???????) 2. Oval mit dem Großbuchstaben J (König Johann???) 3. Einzelner Großbuchstabe E 4. Einzelne 15 5. Einzelne röm. VI Laut meinen Büchern sieht so aus: 1. Sächsisches M1844 2. Preussisches M1862 3. Badisches M1858 Für Hilfe wäre ich sehr dankbar. Gruß Jäger12
servus! also soweit ich informiert bin, hat das preußische 1862 eine klingenlänge von 495 mm und eine gesamtlänge von 582 mm. laut meinen unterlagen stimmen auch die maße deines stückes nicht mit dem badischen modell überein. sachsen dillenbajonette die ich kenne haben alle über dem buchstaben des herrschers eine krone. in bezug auf form und aufbau der dille kommen einige modelle in frage, aber die längenangaben bringe ich einfach nirgends so richtig unter. mir ist auch aufgefallen, dass deinen längenangaben entsprechend die länge der dille fast 12 cm beträgt - mir ist kein modelle mit einer so langen dille bekannt. gruß walter
Hallo, erst einmal vielen Dank für die Antworten. Mir fällt gerade auf, daß ich eine falsche Messung angegeben habe. Ich bezog die Länge der Klinge auf den Beginn der Hohlkehle. Das ist wohl falsch. Also noch einmal: Gesamtlänge: 562mm Dille: 66mm Klinge ausschl. Dicke Bajonettarm: 496mm Dicke Bajonettarm: 15mm Walter, kannst Du bitte noch mal nach diesen neuen Daten suchen? Danke Jäger12
Bessere Fotos wären nicht schlecht. Für mich sieht das Teil nach einem Enfield 1865 aus. Da passen auch die Stempel zu. Grüße Jildirim
Hier noch ein Versuch, bessere Bilder der Tülle einzustellen. Jildirim, was könnten denn die Stempel im Einzelnen bedeuten? Auf dem Wappenschild mit dem Großbuchstaben S sind oben drei Zacken zu sehen (Symbol für eine Krone?). Da ich keine Ahnung von solchen Bajos habe, schreibe doch mal bitte, wo ich ein Enfield 1865 einordnen muß. Das vorgestellte Teil stammt aus einem Dachkasten im Erzgebirge. Ich hatte die Hoffnung, es wäre ein sächsisches. Gruß Jäger12
servus, natürlich schaue ich gerne noch einmal meine unterlagen durch, bin aber das wochenende nicht zuhause und verfüge daher nicht über alle unterlagen - sonntag dann mehr (hoffentlich) ein enfield 1865 socket bayonett sagt mir im moment gar nichts - ist mir noch nicht untergekommen. mich würde auch interssieren, warum die markierungen genau dazu passen - man lernt ja nie aus. was mir aber bei dem rechten deiner beiden bilder, die du als nachtrag eingestellt hast, aufgefallen ist, der sperrring hat neben der stellschraube einen zweiten "zapfen" genau gegenüber - sofern das nicht eine optische täuschung ist ;-) wäre zwecks indentifizierung ein deutliches merkmal. kann ja noch interessant werden. grüße walter
Das mag jetzt vielleicht blöd klingen, aber im ersten Moment hätte ich auf ein russisches für den Mosin-Nagant M.91 getippt.
Ich bin mir nicht 100%ig sicher, aber ich meine, die Russen hatten auch Material aus deutscher Produktion. Bei den Bajonetten weiß ich es nicht, aber sie hatten u. a. vor dem 1. WK Mauser C96 Pistolen von Deutschland gekauft. Daher auch das russische Kaliber 7,62 mm Tokarev, das der deutschen 7,63 mm Mauser entspricht. Die haben das Kaliber einfach unter einer anderen Bezeichnung übernommen und bis nach dem 2. WK verwendet.
Hallo Muß mich erst mal entschuldigen. Meinte bei dem Enfield das Modell P1853 nicht M65. Da haben sich in meinem Köpfchen ein paar Zahlen durcheinander gewirbelt. ;( Bei genauerer Betrachtung ist auch ein kleiner Unterschied zum Enfield beim Übergang Klinge-Klingenhals. Also nicht Enfield.Hatte vor langer Zeit mal das Teil und die Stempel erinnerten mich auch daran. So, ich hab auch mal nachgeschaut. Das preussische müsste ausscheiden, da es länger ist ( 581mm ). So bleiben die beiden anderen Baden ? Sachsen ?. Ich hab noch was gefunden. Könnte es nicht in die franz. Richtung gehen? Die Abnahmeinspektoren stempelten doch den Anfangsbuchstaben ihres Namens im Oval.Falls ich noch etwas finde meld ich mich. Ein Nagant ist auszuschließen da es eine Vierkantklinge hat. Grüße Marcus
hallo Jildirim das m 1853 - vermutete dass du dieses meintest - hatte ich auch schon in betracht gezogen. auch das belgische albini brandlin und einige schwedische kämen von der konstruktion und größe der dille hin. frankreich ist sicher eine überlegung wert. frage an jäger12: hat die klinge auf der falchen seite eine hohlkehle? gruß walter
servus so, habe jetzt meine unterlagen in bezug auf deine nachgereichten fotos und maßangaben noch einmal durchgesehen. also ich glaube es handelt sich um eine varianate des französischen AN9 bajonetts. ein modell dieser serie - weitere findest du auch auf dieser HP http://www.bajonett.at/ident/tullen/frankreich/1801_an9/1801_an9.htm was spricht dafür: dille und vor allem der schon angesprochene "zapfen" am sperrring gegenüber der stellschraube. dillenlänge und innendurchmesser kommen in etwa hin - toleranzen im bereich des üblichen. was spricht dagegen: gesamt- und klingenlänge dazu muss ich aber bemerken, dass diese serie die unterschiedlichsten längen aufweist, je nach einsatz. so finde ich in meinen unterlagen 8 modelle mit unterschiedlichen längen. am nähesten kommt das für die muskete AN 9 - gesamtlänge 560 mm, klingenlänge 489 mm. gruß walter
Hallo Jildirim und radezky, vielen Dank für die Mühe. Das Bild des französichen AN9-Bajos ist ja fast identisch. Ich denke, die Hohlkehle liegt ebenfalls so. Gruß Jäger12
Hallo Jäger Ist doch ein schönes Stück, und mit ein bischen Fantasie wird sogar Geschichte daraus. Wurden Napoleons Truppen auf dem Rückzug aus Russland nicht durch Sachsen gejagt ? :] Viel Freude mit dem Stück. Grüße Marcus
Ja, die sind hier ganz schön schlecht behandelt worden, aber wir haben mit ihnen verloren. Ansonsten habe ich mir den Stellring noch einmal angeschaut. So ein richtiger Zapfen wie auf dem Bild ist es nicht. Es ist ein Vorsprung, der dann ganz langsam über den ganzen Umfang wieder schmaler wird. Gruß Jäger12