Wasserdichtmachen der Stiefel

Auch der beste Militärstiefel lässt wohl mit der Zeit im Bezug auf Wasserdichtigkeit nach, was sich besonders dann
geltend macht, wenn die Soldaten, wie das im Felde vielfach der Fall ist, in den nassen und zum Teil mit Wasser
gefüllten Schützengräben stehen oder im nassen Schnee marschieren müssen. Das Verfahren ist ein derart einfaches,
daß es auch im Felde ausgeübt werden kann. Es empfiehlt sich, dem Soldaten zuweilen bei den Liebesgaben ein kleines
Flächen Leinöl und eventuell auch Marsöl beizulegen. Das letztere kann aber auch durch Fett insbesondere durch fetten
Speck ersetzt werden, den er ja draußen findet. Das Leinöl dient ausschliesslich zur Behandlung der Sohlen und muß im
Kalten Zustand angewendet werden. Man darf es also nicht erwärmen. Man legt die Stiefel mit der Sohle nach oben auf den
Boden und bestreicht oder betropft die Sohlen so lange mit Leinöl, als sie noch solches aufsaugen. Ist das aufgetropfte
Leinöl durch Aufsaugen verschwunden, so wird wieder frisches aufgegeben und so lange fortgefahren, bis die Sohle nicht
mehr saugt, bis also ein Überschuß von Leinöl auf ihr stehen bleibt. Dann schmiert man das Oberleder, nachdem man es
vorher feucht gemacht hat mit Öl ein.