Nähert man sich von Villach kommend über Tarvisio der slowenischen Grenze, so muss man zwangsläufig über den Predilpass fahren. Nach einer kurvenreichen Strecke passiert man irgendwann ein Schild „Slovenia 450 m“. Vor einer Kurve, noch auf italienischem Boden liegend sieht man das erste Bollwerk der KuK-Monarchie an der Straße. Es war das 1897 als Passsperre erbaute Werk Predilsattel, mit einer Batterie von drei 12 cm-Minimalschartenkanonen deren Lafetten speziell an die engen Verhältnisse in einer Festung angepasst waren. Zusätzlich gab es noch eine große Anzahl Maschinengewehr- und Gewehrscharten. Die Besatzung bestand aus 5 Offizieren und 107 Soldaten, die im Werk untergebracht und versorgt werden konnten. Eine eigene Küche und eine Krankenstation befanden sich in der Anlage. Als im Mai 1915 die Italiener den Österreichern den Krieg erklärten, erkannte man schnell, dass die Batterie mit ihrer begrenzten Wirkungsrichtung zur erfolgreichen Verteidigung nur wenig beitragen konnte. Die Kanonenrohre wurden deshalb schon Ende Mai 1915 abgebaut, mit feldmäßigen Lafetten versehen und an einer anderen Stelle der Front eingesetzt. Das Werk Predilsattel hatte damit für den Rest des Krieges ausgedient. Gruß Landstürmer