Hallo, eine nicht-militärische Ansichtskarte ohne Hinweis auf den Versendeort ist in einer mir nicht bekannten Sprache beschrieben. Leider ist auch der Stempel nicht ganz zu lesen. Der Ort könnte *TABORA heißen oder so ähnlich. Kann mir jemand sagen in welcher Sprache hier geschrieben wurde? Russisch, serbisch, bulgarisch? Besten Dank! Deichkind
Hallo Klaas! Die Karte geht nach Serbien. Serbisch wird sowohl kyrillisch als auch lateinisch geschrieben: https://de.wikipedia.org/wiki/Serbische_Sprache#Kyrillische_und_lateinische_Schrift Ich denke also, die Karte schreibt ein Serbe nach Hause, der sich z.Z. in Deutsch-Ostafrika befindet (Tabora befindet sich dort). Deshalb schreibt er auch "Serbien" und nicht "Srbija", damit die deutsche Post auch weiß, wo die Karte hingeht.
Vielen Dank Andreas! Also Sprache ist serbisch. Das ist schon mal gut zu wissen. Ob es sich beim Absendeort tatsächlich um das afrikanische TABORA handelt, oder ob der Name auf dem Stempel nur teilweise zu lesen ist, und der Ort ein anderer ist, ist mir noch nicht ganz klar. Deichkind
Hallo Klaas! Ob es DAS Tabora ist, weiß ich leider nicht. Es gibt mehrere Stempel davon, aber leider habe ich keinen gefunden, wo der Stern direkt nach dem letzten Buchstaben steht. https://www.stampsx.com/ratgeber/stempel-datenbank.php Die Tatsache, daß er aber "Serbien" (also auf deutsch) schreibt, legt nahe, daß er sich auf deutschem Hoheitsgebiet befindet. Laut Ortsverzeichnis gab es in Deutschland mit "Tab..." nur: Taben, Taben-Roth, Taberbrück, Taberlack, Taberwiese, Tabing und Taborowisno. Bleibt also nur etwas überseeisches. Vielleicht war der Schreiber ja an dem Bau der Bahn beteiligt? https://de.wikipedia.org/wiki/Tanganjikabahn Diese Arge könnte Dir helfen: https://kolonialmarken.de/ Die Postanstalt Tabora wurde 1895 gegründet. Mich stört eigentlich nur der Stern direkt hinter dem A (wenn es ein A ist...). Dieses Beispiel ist aus einem Büchlein von 1908. Vielleicht gab es später noch andere Stempelformen? http://www.globalphilateliclibrary.org/gplstatic/BL_CrawfordDocs/016670509.pdf
Klasse, danke Andreas. Neben Deutschland käme auch Österreich in Frage. Auch dort deutsche Sprache und territoriale Berührungspunkte zu Serbien, die bekanntlich nicht ohne Folgen blieben. Ich denke, es könnte Österreich sein. Schöne Grüße, Deichkind
Meines Erachtens ist das "A" mit einem "Á" -Akzent geschrieben. Das deutet auf Böhmen(Tschechien) ggf. auch Polen oder Ungarn hin. Gibt es denn im Forum niemand, der den slawischen Text verstehen kann? Eventuell lässt sich aus dem Text auf die Örtlichkeit schließen. Soweit ich die Kartenbeschreibung verstehe, handelt es sich ja um eine Art "Spritztour" .
Vielen Dank, das würde die These Österreich unterstützen. Leider habe ich die Karte noch nicht, aber hier mal ein Ausschnitt, mit einem Gebäude, das auch eher europäisch anmutet, auch wenn in Afrika natürlich auch "deutsche" Architektur ztu finden ist. Deichkind
Das zweite A hat keinen Akzent, der „Akzent“ ist Teil der Handschrift darüber. Meiner Meinung nach ist das zweite A kein A, weil es zu weit von Tabor entfernt ist, um der nächste Buchstabe direkt nach dem R zu sein um das Wort Tabora zu bilden, es hat auch den falschen Winkel, um ein A zu sein. Gruß Charlie
Ich bin fast sicher, es heißt "Tábor 1". Tábor ist eine südböhmische Stadt. Man kann die Chiffre vor dem Stern m.A.n. nicht als "A" lesen. Da würde der "Winkel" (oben) nicht mit dem anderen "A" übereinstimmen. Andererseits spricht vieles für einen "Ausflug" nach Tábor. Es war vor 1914 eine Art Wallfahrtsstätte für den Slawismus (in Erinnerung an Jan Hus bzw. die "Taboriten").
Dafür bedanke ich mich mit ein paar bayerischen Klängen, die irgendwann auch mal vor dem Kanzleramt erklingen sollten:
Das gab es hier im "Osten". Lehrer bzw. Erzieher trugen hier Mitteilungen ein. Da es meistens die Mütter als erste zu lesen bekamen, nannte man es "Muttiheft". Heute wird es - wie auch das "Fleißkärtchen" - meist ironisch gebraucht für "schülerhaftes Verhalten". Was Ironie betrifft, kann man hier in Sachsen - selbst als Bayer - noch viel lernen.