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Zeugnisse von französischer Kriegsgefangenschaft?

Dieses Thema im Forum "Schnell gefragt" wurde erstellt von Enoch, Juni 18, 2022.

  1. Enoch

    Enoch Bekanntes Mitglied AbzeichenUser

    THÜMMLER, Heinz Erich (1933): P.G. 905 ; Frankreichs Verrat an der weißen Rasse. Naunhof, Leipzig: Günz & Eule

    TRIPPE, Fritz (1930): Menschen gegen Menschen. Erinnerungen an den Krieg und die Kriegsgefangenschaft. Altenburg in Thüringen: F.O. Müller

    TROTT, Magda (1916): Musketier Lehmann im Schützengraben. Episoden aus dem Weltkrieg 1914/15. Leipzig: Vogel & Vogel

    TRÜBENBACH, Arno (1929): Meine Flucht französischer Kriegsgefangenschaft. Weißenfels: W. Fischer

    UTSCH, Stefan (1940): Todesurteil in Tours 1917: Aufzeichnungen des deutschen Kriegsgefangenen 389. Berlin: Deutscher Verl.

    {Der Erzähler schildert zunächst die Gefangennahme durch frz. und marokkanische Kolonial-truppen, die alle Soldaten ihrer Menschlichkeit beraubt: »Wir sind keine Menschen mehr.« (13) Dass die Figur ihren Namen verliert und stattdessen mit als ›PG 389‹ tituliert wird, macht diese Entwicklung offensichtlich. Während einer Auseinandersetzung stirbt ein frz. Aufseher, so dass der Erzähler zur Flucht gezwungen wird. Diese verläuft ebenso erfolglos wie der zweite Fluchtversuch in einer größeren Gruppe, der sehr rasch vereitelt wird und starke Sanktionen nach sich zieht. Der dritte Fluchtversuch schließlich ist erfolgreich und führt den Erzähler durch das besetzte Rheinland zurück nach Deutschland.

    Während seiner Gefangenschaft begegnet der Erzähler immer wieder frz. Figuren, die positive Werte verkörpern: Chané, Baran und Bresant, wohingegen der Lagerverantwortliche Bousin als »Satan in Menschengestalt« (31) erscheint. Überhaupt spielt die ›Hölle/Paradies‹-Metaphorik eine große Rolle, nicht zuletzt da die Verlegung auf die so genannte Teufelsinsel (Cayenne) den Auslöser für die abschließende Flucht darstellt. Diese Insel ist auch der Schauplatz in Ettighoffers Gefangenschaftsroman Von der Teufelsinsel zum Leben (1932), der von dem realen Schicksal des ›letzten Kriegsgefangenen‹ Alfons Paoli Schwartz erzählt. Utschs Roman schließt mit einigen Betrachtungen über den Sinn des Weltkriegs und dessen Vorbildfunktion für die heutige Jugend: »Daß diese Opfer nicht umsonst gebracht sind, zeigt der gewaltige Zug der nationalen Erhebung, die mit ungeahnten Wellen durch unser Volk geht.« (198)[10]}
     
  2. Enoch

    Enoch Bekanntes Mitglied AbzeichenUser

    VOß, Werner (1930): Flucht. Die Geschichte einer Gefangenschaft. Meiningen: Selbstverlag

    VRING, Georg van der (1929): Camp Lafayette. Roman. Bremen: Carl Schürmann

    WALDSTÄTTER, R.S. (1918): In französischer Gefangenschaft. München: J.F. Lehmann

    WIELAND, Franz (1931): Gefangen und wieder befreit. Erlebnisse eines Badischen Leibgrenadiers an einem Großkampftag vor Verdun. Brühl: Konkordia

    WIENEKE, Max (1924): Das Erleben. Bilder aus dem Schicksalsjahre 1918 und der französischen Kriegsgefangenschaft. Berlin: Selbstverlag

    WILKE, Josef (1930): Wehrlos. Das Erlebnis einer Kriegsgefangenschaft. Paderborn: Ferdinand Schöningh

    WILKE, Karl (1935): Prisonnier Halm die Geschichte einer Gefangenschaft. Leipzig: Koehler & Amelang

    WOLF, Anton (1917): Abenteuerliche Flucht aus französischer Kriegsgefangenschaft : von der Insel Korsika nach Sardinien 120 km gerudert, dort wieder als Spion verhaftet. Nürnberg: Koch

    WOLTERSDORF, Leopold (1917): Auf Patrouille. Nacherzählt. Leipzig: Vogel & Vogel


    N.N. (Hrsg.) (1919): Deutsche Kriegsgefangene in Feindesland. Amtliches Material. Frankreich. Berlin/ Leipzig: Vereinigung Wissenschaftlicher Verleger Walter De Gruyter & Co

    N.N., „Herausgegeben von zwei Kriegsbeschädigten“ (Hrsg.) (1920): Hinter dem Stacheldraht. In: Die Bestie im Weltkriege: Verbrechen an deutschen Volksgenossen (Bd. Heft 6:Hinter dem Stacheldraht). Berlin: Gersbach und Sohn Verlag [06.07.2022]

    N.N., „Herausgegeben von zwei Kriegsbeschädigten“ (1920): Unter den Peitschenhieben französischer Lagerkommandanten. In: Die Bestie im Weltkriege: Verbrechen an deutschen Volksgenossen (Bd. Band 4, S. 32pp.). Berlin: Gersbach und Sohn Verlag

    N.N., „Herausgegeben von zwei Kriegsbeschädigten“ (Hrsg.) (1920): Verbrechen an deutschen Offizieren. In: Die Bestie im Weltkriege: Verbrechen an deutschen Volksgenossen (Bd. Heft 5). Berlin: Gersbach und Sohn Verlag

    PLASSMANN, Clemens (1921): Die deutschen Kriegsgefangenen in Frankreich 1914–1920. Beiträge zur Handhabung und zum Ausbau des internationalen Kriegsgefangenenrechtes. Berlin 1921. (REICHSVEREINIGUNG EHEMALIGER KRIEGSGEFANGENER, Hrsg.). Berlin



    [1] Vgl. Lindner 2003

    [2] Vgl. Jäger 2015

    [3] Ohne Anspruch auf Vollständigkeit! - Es wurden lediglich Werke in Bezug auf die Kriegsgefangenschaft auf dem französischen Festland (ohne Kolonien) ausgewählt. Titel, wo eine Zuordnung dieser Kategorie nicht klar erkennbar war, wurden ausgelassen. Ebenso Berichte und literarische Verarbeitungen von zivilinternierten Personen.

    [4] Vgl. Lungershausen 2017, S. 236

    [5] Vgl. ebd. 2017, S. 20

    [6] Ebd. 2017, S. 251

    [7] Vgl. N.N. 2000

    [8] Lungershausen 2017, S. 257

    [9] Jahnke 2014

    [10] Lungershausen 2017, S. 279f.

    [11] Auch wenn manche literarische Bearbeitung des Themas bereits revanchistische Ansätze anzeigen sollen an dieser Stelle nochmals offizielle und inoffizielle Berichte/Berichtsammlungen zusammengestellt werden.
     
    Amberg gefällt das.
Helmut Weitze Deutsche Gesellschaft für Heereskunde Heeresgeschichten Military-Books 1418 IR 69 Deutsche Gefallene des 1. Weltkrieges RIR 68 Ordensforum Military-Books 1418 DGW Military-Books 1418